Privatanleger haben 2007 mehr Geld für Ausgabeaufschläge und Management- und sonstige Gebühren ausgeben müssen als im Vorjahr. Die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio: TER) ist für fast alle Anlageklassen deutlich gestiegen. Nur wer in Indizes investiert, spart Kosten. Zu dieser Erkenntnis kommen die Münchner Analysten vom FWW GmbH in ihrer diesjährigen Analyse des deutschen Fondsmarktes.
Besonders kräftig stiegen auf Jahressicht die Gebühren von Alternativen Fonds, zu denen beispielsweise themenbezogene Investments zählen. Die TER kletterte in diesem Segment um satte 0,87 Prozent und beträgt nun 2,68 Prozent. Die ohnehin schon als Gebührenfresser geltenden Dachfonds weisen einen Gesamtkostenzuwachs um 0,34 Prozent auf und kommen damit auf eine durchschnittliche Belastung von 1,62 Prozent. Mit einer um 0,15 Prozent gestiegenen Gesamtkostenquote von 1,52 haben sich auch Derivatefonds in deutlichem Umfang verteuert und gehören damit zu den kostspieligen Anlageoptionen. Aktienfonds legten zwar lediglich um 0,05 Prozent, von 1,76 auf 1,81 Prozent zu, gehören aber indes trotzdem zu den drei teuersten Kategorien. Gleiches gilt für Superfonds, die eine TER von durchschnittlich 2,01 Prozent erreicht haben und sich in 2007 um 0,35 Prozent verteuert haben.
Lediglich Indexfonds schwimmen gegen den Strom, bei diesen Anlagen fiel die TER um 0,04 Prozent und liegt nun im Schnitt bei 0,54 Prozent. Allerdings ist dort der Ansatz des passiven Managements ausschlaggebend, hohe Gebühren wären insofern schwer zu rechtfertigen.
Auch in der Langfristbetrachtung weist die Kostenentwicklung einen klaren Trend auf: Seitdem Unternehmen im Jahr 2004 gesetzlich verpflichtet wurden, die Schlüsselgröße TER auszuweisen, sind die Kosten laufend angestiegen. Passend zur Entwicklung bei der Gesamtkostenquote, mussten Investoren auch bei den Ausgabeaufschlägen besonders bei Alternativen Fonds tiefer in die Tasche greifen: Um 1,16 Prozentpunkte kletterte der Posten bei diesen Produkten im Schnitt.
Die Gesamtzahl von Publikumsfonds im deutschen Markt stieg der Erhebung zufolge in 2007 um 434 Produkte auf 6647 Fonds. Die Anzahl der zugelassenen Neuprodukte legte binnen Jahresfrist um 135 auf 600 zu. Aktienfonds führen bei dieser Entwicklung mit 127 Produkten das Feld, dahinter folgen Dach- und Indexfonds. (hb)