Die EU-Kommission will den Verkauf gebündelter Staatsanleihen erleichtern. Dafür sollen die Eigenkapitalanforderungen an Banken, die die entsprechenden Transaktionen betreffen, reduziert werden. Es gehe jedoch nicht darum, Risiken zu vergemeinschaften.
Zur Risikosenkung in Europas Finanzsektor soll der Verkauf gebündelter Staatsanleihen nach dem Willen der EU-Kommission künftig erleichtert werden. Banken sollen dazu Anleihen verschiedener Euro-Staaten aufkaufen, bündeln und an Investoren weiterverkaufen können, ohne dafür verstärkt Eigenkapital vorhalten zu müssen, erklärte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel.
Sicherheitsrisiko nationale Anleihen
Aus Sicht der Behörde birgt die enge Verflechtung zwischen nationalen Großbanken und ihren jeweiligen Staaten ein großes Sicherheitsrisiko. Banken halten meist hauptsächlich Anleihen ihrer jeweiligen Nationalstaaten. Wenn der Staat in Schieflage gerät, kann dies fatale Folgen nach sich ziehen.
Für die gebündelten Staatsanleihenpakete sollen jedoch eine Reihe von Regeln gelten. Sie sollten nicht bevorzugt, sondern regulatorisch genauso behandelt werden wie nationale Staatsanleihen.
Keine Vergemeinschaftung von Risiken
Die Zusammensetzung der Papiere soll nach dem Kapitalschlüssel der Europäischen Zentralbank (EZB) geschehen. Darin wird die Wirtschaftskraft eines Landes berücksichtigt.
Es gehe nicht um die Vergemeinschaftung von Risiken zwischen Euro-Staaten, betonte die EU-Kommission. Lediglich private Investoren trügen das Risiko und eventuelle Verluste. Die EU-Staaten und das Europaparlament müssten den Vorschlägen mehrheitlich zustimmen, damit sie umgesetzt werden könnten. (dpa-AFX)
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