Geldpolitik: „Erwartungen an EZB-Zinssenkungen zu konservativ“

Daniel Loughney
Foto: Mediolanum
Daniel Loughney, Mediolanum International Funds

Daniel Loughney, Head of Fixed Income bei Mediolanum International Funds, mit seiner Einschätzung für die heutige Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB).

Der Markt erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) heute ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,5 Prozent senken wird. Denn: Der Druck auf die Löhne lässt nach und die Gewinnmargen der Unternehmen sinken – das hat die Inflationssorgen gedämpft. Gleichzeitig könnte die Konjunktur erneut kippen, und insbesondere für Deutschland besteht das Risiko einer Rezession. Läuft die EZB Gefahr, den richtigen Zeitpunkt zu verpassen? Die heute anstehende Pressekonferenz wird von besonderem Interesse sein und zeigen, ob die Währungshüter zu energischeren Zinssenkungen übergehen.


Das könnte Sie auch interessieren:

Derzeit haben die Märkte für dieses Jahr weitere Lockerungen in Höhe von 40 Basispunkten eingepreist: Eine relativ sichere Senkung um 25 Basispunkte sowie eine zweite um weitere 25 Punkte, für die eine 60-prozentige Wahrscheinlichkeit besteht. Ihr Inflationsziel von 2,0 Prozent soll die EZB laut Erwartungen Mitte nächsten Jahres erreichen. Diese Erwartungen halten wir für zu konservativ und gehen davon aus, dass die EZB im Oktober und Dezember zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte vornehmen wird. Zudem gehen wir davon aus, dass der Zielsatz in den nächsten zwölf Monaten auf 1,75 Prozent fallen wird.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments