Notenbanker kämpfen für Freihandel

Beim jüngsten Treffen der Notenbanker in Jackson Hole gab es zwar keine neuen Erkenntnisse, es wurde allerdings noch einmal klar die dringende Notwendigkeit herausgestellt, die begonnene Regulierung des Finanzmarktes voranzutreiben und gleichzeitig den Freihandel zu fördern und nicht einzuschränken. Aber was hat das eigentlich mit der Geldpolitik zu tun?

Die Bröning-Kolumne

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„Man hat die Zeit seit der Finanzkrise 2008 nicht dazu genutzt, Reformen in Angriff zu nehmen, sondern zu günstigeren Konditionen noch mehr Schulden aufzubauen.“

Der Kern des Problems sind die weiter anwachsenden, gewaltigen Schuldenberge. Den Notenbanken sind dadurch die Hände gebunden, denn eine Abkehr von der Niedrigzinspolitik bedeutet für alle wichtigen Akteure eine steigende Zinsbelastung.

Viele Staaten, Unternehmen und Privathaushalte haben sich in den letzten Jahren nach der Finanzkrise immer weiter verschuldet und würden bei steigenden Zinsen ihren Schuldendienst nicht mehr erbringen können.

Der Risikoexperte Markus Krall schätzt beispielsweise, dass unter „normalen Umständen“ alleine in Deutschland bis zu 300.000 Firmen in den letzten zehn Jahren hätten zahlungsunfähig werden müssen. Bei einer Normalisierung der Zinspolitik gäbe es hier einen riesigen Nachholeffekt.

Finanzmarktregulierung muss zu hohe Risiken verhindern

Bleiben die Zinsen jedoch niedrig und damit auch die Ertragskraft der Kreditinstitute, werden diese zunehmend Probleme bekommen, funktionierende Geschäftsmodelle unter Berücksichtigung ihrer geringen Risikotragfähigkeit betreiben zu können.

Die von Frau Yellen angesprochene Finanzmarktregulierung muss verhindern, dass hier zu hohe Risiken eingegangen werden. Oder ist es reiner Zufall, dass in Italien bereits wieder Banken „gerettet“ werden müssen? Die „Retter“, also die Staaten, zeigen sich aber ebenso wenig in guter Verfassung.

Hier hat man die Zeit seit der Finanzkrise 2008 nicht dazu genutzt, Reformen in Angriff zu nehmen, sondern zu günstigeren Konditionen noch mehr Schulden aufzubauen.

Seite zwei: Einschränkung des Freihandels wäre kontraproduktiv

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