Postbank: Geldvermögen der Deutschen auf Rekordniveau

Nach Prognosen der Postbank stellen die Bundesbürger 2013 einen neuen Sparrekord auf. Demnach legen sie bis zum Jahresende voraussichtlich 160 Milliarden Euro auf die hohe Kante. 2012 waren es 157 Milliarden Euro. Damit steigt das Bruttogeldvermögen erstmals über fünf Billionen Euro.

In den vergangenen zehn Jahren haben die Bundesbürger der Postbank zufolge ihr Geldvermögen insgesamt um 1.363 Milliarden Euro gesteigert. Dies entspricht einem Anstieg um 38,1 Prozent beziehungsweise einer durchschnittlichen jährlichen Steigerungsrate von 3,3 Prozent.

Dennoch hat sich innerhalb dieses Zeitraums die Bedeutung der verschiedenen Formen von Finanzvermögen markant verschoben, so die Postbank. Entfielen Ende 2002 auf Aktien, Investmentfonds, festverzinsliche Wertpapiere und sonstige Beteiligungen noch 29,6 Prozent des gesamten Geldvermögens, so waren es demnach Ende 2012 nur noch 22,5 Prozent. Im Gegenzug seien die Anteile der Bankeinlagen und der Forderungen gegenüber Versicherungen auf 40,8 Prozent beziehungsweise 29,7 Prozent angestiegen.

Geldvermögen niedriger als in angelsächsischen Ländern

Im internationalen Vergleich sei das Geldvermögen der privaten Haushalte – gemessen an den verfügbaren Einkommen – in Deutschland nicht allzu hoch. In den USA oder auch in Großbritannien ist die Ausstattung mit finanziellen Mitteln wesentlich höher, so die Postbank.

Jedoch habe Deutschland beim Geldvermögen im Vergleich zu diesen Ländern seit der Jahrtausendwende Dank seiner hohen Sparquote stark aufgeholt. Zudem verlaufe die Vermögensbildung wesentlich konstanter. Dies sieht die Postbank nicht zuletzt darin begründet, dass Wertpapieranlagen in den angelsächsischen Ländern eine sehr viel höhere Bedeutung haben, sodass sich die Entwicklungen an den Börsen stärker niederschlagen.

Höheres Geldvermögen als Euroraum-Durchschnitt

Die höhere Konstanz zeigt sich der Postbank zufolge besonders bei der Verschuldung. Während hier der Trend, wiederum gemessen an den verfügbaren Einkommen, in Deutschland seit mehr als einem Jahrzehnt nach unten gerichtet sei, habe es in den angelsächsischen Ländern in dem betreffenden Zeitraum zunächst einen Kreditboom gegeben, dem dann ein zügiger aber auch schmerzhafter Anpassungsprozess nach unten gefolgt sei.

Verglichen mit dem gesamten Euroraum verfügen die Bundesbürger demnach dagegen über ein recht üppiges Geldvermögen: Abzüglich ihrer Schulden hatten sie im Jahr 2012 durchschnittlich rund das Doppelte eines Jahreseinkommens auf der hohen Kante. Im gesamten Euroraum lag der Wert dagegen nur beim 1,5 fachen eines Jahreseinkommens. (jb)

 

Foto: Shutterstock

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