Die Deutschen stecken wieder mehr Geld in Aktien. Doch ausgerechnet im Sommer geht es an den Börsen abwärts. Das hat Folgen – zumindest kurzfristig. Die Kursturbulenzen an den Börsen haben im dritten Quartal 2015 deutliche Spuren beim Geldvermögen der Bundesbürger hinterlassen.
Erstmals seit vier Jahr sank das Vermögen privater Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen, wie die Deutsche Bundesbank am Freitag in Frankfurt mitteilte. Es verringerte sich bis Ende September im Vergleich zum Vorquartal um 17 Milliarden Euro oder 0,3 Prozent auf 5210 Milliarden Euro.
Rund 57 Milliarden Euro Bewertungsverluste
Hinter der Entwicklung stünden deutliche Bewertungsverluste. „In einem schwachen Börsenumfeld waren davon vor allem Aktien und Anteile an Investmentfonds betroffen“, erklärte die Bundesbank. Vor allem Sorgen um die Entwicklung der chinesischen Konjunktur hatten Dax und Co im dritten Quartal 2015 nach unten gedrückt. Der deutsche Leitindex Dax sackte im September auf ein Jahrestief von 9325 Punkten.
Die Bewertungsverluste bezifferte die Bundesbank auf rund 57 Milliarden Euro. Dem stand ein Vermögen durch Transaktionen von knapp 40 Milliarden Euro gegenüber. Dabei investierten die privaten Haushalte ihr Geld erneut trotz niedriger Zinsen bevorzugt in kurzfristige Bankeinlagen sowie in Versicherungen und Pensionseinrichtungen.
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Allerdings: „der bislang zu beobachtende Trend hin zu liquiden und risikoarmen Anlagen war etwas schwächer ausgeprägt als zuvor“, erklärte die Bundesbank.
Seite zwei: Anhaltende Risikoaversion der privaten Haushalte