Cash.: Stichwort Marktpassgenauigkeit. Sie sind mit der Cosmos Direkt schlank aufgestellt und haben einen digital geprägten Versicherer, über den sich Sachversicherungen günstig verkaufen lassen. Nimmt Ihnen die Cosmos im Maklermarkt nicht das Geschäft weg?
Stachon: Die Überlappungen zwischen den beiden Marken sind sehr überschaubar. Das liegt an der Klientel. Es ist faszinierend: Die Cosmos spielt in einem vergleichsweise abgegrenzten Markt, während das Maklergeschäft einem Mainstream zuzurechnen ist.
Wenn Sie sich die Sinus-Milieus (Anmerkung: Sinus-Milieus sollen ein reales Gesellschaftsbild liefern, indem sie Befindlichkeiten und Orientierungen der Menschen, ihre Werte, Lebensziele, Lebensstile und Einstellungen sowie ihre soziale Lage vor dem Hintergrund des soziokulturellen Wandels beschreiben) ansehen, dann bewegt sich die Cosmos oben rechts in den Sinus-Milieus, also ein Kundenkreis mit relativ hohem Bildungsgrad, hoher Einkommenssituation, wohingegen die Kunden im Maklergeschäft deutschlandweit in der Mitte der Bevölkerung angesiedelt sind, wobei wir sehr wenig Überlappungen sehen.
Eine Ausnahme: Die Cosmos wird gern von einem Makler als Ventil eingesetzt. Die Cosmos will klar Menschen ansprechen, die ihre Versicherungsfragen selbst in die Hand nehmen. Dagegen treten Makler und Ausschließlichkeit an Menschen heran, die delegieren wollen.
Sie bauen das Unternehmen in einer Phase um, in der sich die gesamte Branche durch die digitale Transformation im Umbruch befindet. Lässt sich das alles stemmen?
Selbst wenn man sich sonst nichts vornehmen würde, hätte man wahrscheinlich im Moment als Versicherer gut zu tun. Ich habe auf einer Veranstaltung ein Bild des berühmten Flugsauriers Archaeopteryx aufgelegt.
Der steht sinnbildlich für den Umbruch und die Digitalisierung der Versicherungsbranche. Uns wachsen die ersten Federn, aber wir sind noch nicht ganz Vogel, wir sind aber auch nicht mehr wirklich Dinosaurier.
Seite drei: „Investieren signifikante Summen in Digitalisierung“