Die Stimmung bei den deutschen Beteiligungsfinanzierern ist zum zweiten Mal in Folge gesunken. So ein Ergebnis des vom Private-Equity-Verband BVK und der Förderbank KfW gemeinsam berechneten „German Private Equity Barometers„.
Das Geschäftsklima, der Hauptindikator des Barometers, liegt demnach mit einem Wert von 31,5 Punkten (-5,0 Zähler) im dritten Quartal 2013 etwa auf halber Strecke zwischen seinen historischen Hochs und Tiefs. Hauptgrund für das aktuelle Minus sei ein deutlicher Stimmungsrückgang bei den Spätphasenfinanzierern. Ihr Teilindex ist laut German Private Equity Barometer um 9,6 Zähler gesunken. Der Index für das Frühphasensegment ist demnach stagniert (+ 1,1 Zähler).
Ein zentraler Belastungsfaktor für die Stimmung im deutschen Beteiligungsmarkt ist laut German Private Equity Barometer das als erneut sehr ungünstig wahrgenommene Fundraisingumfeld. Auch die Tapering-Diskussion in den USA und die damit einhergehende Angst der Beteiligungsfinanzierer vor steigenden Fremdkapital-Zinsen dürften sich demnach nachteilig ausgewirkt haben.
Keine Stimmungsaufhellung in Sicht
In Bezug auf die Geschäftserwartung auf Sicht von sechs Monaten zeigen sich sowohl die Wagniskapitalgeber aus der Frühphase als auch die Spätphasenfinanzierer eher pessimistisch, so das German Private Equity Barometer. Die entsprechenden Teilindizes fallen demnach um 4,4 beziehunhsweise 4,5 Zähler. Dies signalisiere, dass in nächster Zeit eher nicht mit einer Stimmungsaufhellung im deutschen Beteiligungsmarkt zu rechnen sei.
„Seit zwei Jahren beobachten wir ein stetes Auf-und-Ab des Geschäftsklimas auf mäßigem Niveau. Eine Zündung bleibt – trotz positivem konjunkturellem Umfeld, niedrigem Zinsniveau und noch immer hoher Nachfrage nach Beteiligungskapital – bisher aus. Ich hoffe, dass die Private-Equity-Finanzierer einen Weg finden, durch positive Exits im weiteren Jahresverlauf das Vertrauen in den Markt zurück zu gewinnen“, kommentiert KfW-Chefvolkswirt Dr. Jörg Zeuner das aktuelle German Private Equity Barometer.
Neue Impulse durch Bundesregierung
„Kurzfristig entscheidend für die Stimmung und die Verfassung des Marktes sowohl in der Früh- als auch in der Spätphase werden die Entwicklungen beim Fundraising sein. Wir sind zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr und Anfang kommenden Jahres einige neue Fonds sehen werden. Zusammen mit einer konjunkturellen Verbesserung dürfte dies zu einer Aufhellung der Markstimmung führen“, meint BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs kommentiert.
Zudem bleibe abzuwarten, inwiefern die neue Bundesregierung Maßnahmen ankündigen werde, die dem deutschen Beteiligungsmarkt neue Impulse verleihen könnten, so Hinrichs weiter. (jb)
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