Der Geschäftsklima-Index des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) hat im Juni überraschend zulegen können. Obwohl die Weltwirtschaft unter anderem wegen der angespannten Lage in Griechenland und den USA erheblichen Risiken ausgesetzt ist, stieg der Ifo auf den höchsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung.
Den Erwartungen vieler Experten zum Trotz, kletterte das wichtigste deutsche Konjunktur-Barometer um 0,3 auf 114,5 Punkte. Der auf einer Umfrage unter rund 7.000 deutschen Managern basierende Index zeigt allerdings auch, dass sich die Geschäftsaussichten im vergangenen Monat erneut leicht eingetrübt haben.
Zwar betonte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn bei der Präsentation der Zahlen abermals, dass sich die deutsche Wirtschaft in einem „robusten Aufschwung“ befinde. Dennoch rechnen die meisten Fachleute damit, dass die wirtschaftliche Entwicklung an Fahrt verlieren wird.
Darauf lässt auch die Index-Komponente für die Geschäftserwartungen schließen, die im Juni von 107,4 auf 106,3 Punkte auf das tiefste Niveau seit März 2010 fiel. Ihre aktuelle Lage beurteilen die befragten Unternehmer dagegen so gut wie nie zuvor. Der entsprechende Teilindex legte von 121,5 auf 123,3 Zähler zu. (hb)
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