Neuigkeiten in Sachen Dubai-Fonds gibt es auch von einem anderen alten Bekannten: Georg Recker, der mit seinem Projekt „Dubai 1000 Hotelfonds“ allem Anschein nach 25 Millionen Euro eingeworbenes Eigenkapital verschwinden ließ, wird per Haftbefehl gesucht. Von ihrem Geld sehen die Anleger bis dato genauso wenig wie vom geplanten Super-Hotel, das für insgesamt 142 Millionen Euro errichtet werden sollte.
Dubai 1000 Hotelfonds: Haftbefehl gegen Recker
Recker hat sich mit seiner Familie nach Dubai abgesetzt und lässt ausrichten, das Hotelprojekt werde fortgesetzt. Dem „Handelsblatt“ erklärte sein Anwalt, Recker wisse vom Haftbefehl und plane deshalb, seine Verteidigung nicht von Deutschland aus voranzutreiben. Ein Auslieferungsabkommen zwischen den Ländern gibt es nicht.
Dubiose Initiatoren sind bei Dubai-Fonds indes keine Ausnahme. Im vergangenen Jahr wurden Michael Böhle und Ilona Müller, der Hintermann und die Geschäftsführerin der in massive Schieflage geratenen Firma Dubai Invest, vom Landgericht Düsseldorf in mehreren Fällen zu Schadensersatz verurteilt. Die Vorwürfe: Kapitalanlagebetrug und sittenwidrige Schädigung.
Laut Anlegeranwalt Jens-Peter Gieschen von der Bremer Kanzlei KWAG traten neben Schwierigkeiten bei dem Bau des Anlageobjekts, dem sogenannten Concorde Tower in Dubai, auch personelle Querverbindungen zur insolventen First Real Estate Grundbesitz GmbH zu Tage, die an der Seriosität der handelnden Personen zweifeln ließen.
Warum die etablierten Initiatoren einen Bogen um das Emirat gemacht haben, wird durch die aktuellen Ereignisse schlagartig klar. Für die Branche der geschlossenen Fonds ist das Kapitel Dubai bereits jetzt ein Trauerspiel und wieviel Millionen in den Sand gesetzt wurden, ist überhaupt noch nicht abzusehen.
Seite 4: Drei Fragen an KWAG-Anlegeranwalt Jens-Peter Gieschen