Comeback der US-Immobilienbeteiligungen?

Jamestown handelte sich hier den einzig dunklen Fleck auf der ansonsten makellos weißen Leistungsbilanz-Weste ein. So wird der Co-Invest 4 am Ende seiner bis 2018 verlängerten Laufzeit voraussichtlich maximal das von den Anlegern investierte Kapital wieder erwirtschaften können. Der Nachfolgefonds 5 hingegen rückt das Bild wieder gerade.

Im Zuge der Krise kam auch ein BVT-Partner für den US-Apartmentmarkt, Fairfield Residential, ins Straucheln und musste 2009 Insolvenz nach Chapter 11 (Gläubigerschutz) anmelden. Mittlerweile ist der Wohnungsprojektentwickler allerdings saniert. Dennoch trug auch dieser Umstand nicht zu wachsendem Vertrauen in US-Immobilieninvestments bei.

Ungeachtet dessen war der Markt selbst in den Jahren 2008 bis 2010 nicht gänzlich verwaist. Dem Segment in diesen Jahren stets treu geblieben sind Spezialisten mit gesonderten Strategien, wie Hamburg Trust mit Großanleger- Fokus und Vor-Ort-Kooperationspartner Paramount Group, oder TSO/DNL, eine Partnerschaft des Vertriebskoordinators Deutsch-Niederländische Investmentagentur für US-Immobilien mit der in Atlanta ansässigen The Simpson Organization.

Die TSO-Strategie, an Standorten im Südosten der USA, an denen man selbst vertreten ist, Büro- und Einzelhandelsobjekte aus Sondersituationen zu erwerben, zu optimieren und gewinnbringend zu verkaufen, trägt vor allem in schwachen Marktphasen Früchte.

„TSO hat seit 1988 bewiesen, dass diese Geschäftsphilosophie im Vergleich zu klassischen Investitionsstrategien, die sicherlich ihre Berechtigung haben, risikoärmer und erfolgreicher ist“, so DNL-Vertriebschef Wolfgang Kunz.

Emissionshäuser zeigen Interesse

Angesichts der nun verbesserten Marktdaten haben nach Cash.-Recherchen einige Emissionshäuser wiederkehrendes oder erstmaliges Interesse am Markt bekundet – unter ihnen Wealth Cap, DWS, Hannover Leasing, Sachsenfonds und Dr. Peters.

„Insgesamt haben sich die Rahmenbedingungen in den letzten zwölf bis 18 Monaten deutlich verbessert. An den meisten Standorten sind rückgängige Leerstandsquoten, anziehende Mietpreise und eine zunehmende Nutzernachfrage zu erkennen. Schließlich hat sich auch die Finanzierungsbereitschaft von Banken erheblich verbessert“, skizziert Jamestown-Geschäftsführer Jürgen Gerber das Szenario.

Zudem lockt die Möglichkeit, eine Beteiligung außerhalb des krisengeplagten Euroraums zu offerieren. Die Gründung einer Partei wie der „Alternative für Deutschland“, die einen Austritt Deutschlands aus der Währungsunion anstrebt und der manch Augur zutraut, bei den Bundestagswahlen aus dem Stand die Fünf-Prozent-Hürde zu nehmen, mag als zusätzliches Indiz dafür gelten, dass so viele Investoren im Euro keinen „sicheren Hafen“ sehen.

Flucht aus dem Euro

„Die politische Krise der Eurozone und damit die Unsicherheit über den Euro werden uns noch längere Zeit begleiten. Solange dies der Fall ist, werden Anleger weiterhin nach Alternativen Ausschau halten, um ihr Vermögen breiter zu streuen “, so Gerber. Kunz relativiert dies allerdings mit Blick auf den Vertrieb seiner Publikumsfonds: „US-Dollar-Investments werden leider nicht von allen Investoren und Vertrieben wieder positiv wahrgenommen. Während US-erfahrene Anleger und auch solche Vertriebe wirklich gute Umsätze verzeichnen, liegt das US-Geschäft bei anderen Beratern brach.“

Seite drei: Erwachendes Anlegerinteresse

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