Der Chef der Monopolkommission, Achim Wambach, sieht bei einer Fusion kaum Wettbewerbsprobleme, aber ein Systemrisiko.
„Einiges deutet darauf hin, dass die Kartellbehörden den Zusammenschluss, gegebenenfalls unter Auflagen, freigeben würden“, sagte Wambach, dessen Kommission die Bundesregierung berät, der „Rheinischen Post“.
Die Geschäftsfelder beider Banken überschnitten sich nur wenig und seien auch nach einer Fusion Wettbewerb ausgesetzt.
Aber: „Durch den Zusammenschluss entsteht möglicherweise eine neue Bedrohung für die Finanzwelt, nämlich durch einen Anstieg des Systemrisikos.“
Politik macht Druck
Verdi-Chef Frank Bsirske „leuchtet die Sinnfälligkeit dieser Fusion im Moment überhaupt nicht ein“, wie er der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ sagte. „Bank und Commerzbank ergänzen sich nicht sinnvoll.“
Sinnvoller wäre aus Sicht Bsirskes, der auch dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank angehört, „ein Crossover in internationaler Richtung“.
Die Politik macht dennoch schon lange Druck in Richtung einer Fusion. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und sein Staatssekretär, der ehemalige Goldman-Sachs-Deutschlandchef Jörg Kukies, werben seit Monaten für starke deutsche Banken.
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