Prof. Dr. Georg Marckmann, Vorstand des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der Ludwig-Maximilians-Universität München, forderte eine „ethisch verantwortete Ökonomie“.
Dafür sei eine konzertierte Aktion von Gesundheitspolitik, Krankenhausträgern und Ärzteschaft notwendig.
Wie sich die zunehmende Ökonomisierung in der Medizin auf besonders schutzbedürftige Patientengruppen auswirkt, erläuterte Dr. Annic Weyersberg vom „Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health“ der Universität zu Köln am Beispiel der Kinderheilkunde.
System droht zu entgleisen
Die besondere Vulnerabilität von Kindern verlange ein hohes Maß an Fürsorge und Gesundheitsförderung. Ausreichende Sicherstellungszuschläge sowie eine Anpassung des Fallpauschalensystems in den Kliniken sind ihr zufolge mögliche Wege.
Auch Prof. Dr. Paul Ulrich Unschuld von der Charité – Universitätsmedizin Berlin warnte vor den Folgen der Kommerzialisierung: „Das System droht zu entgleisen.“
Diagnose, Therapie und auch die Prävention würden zunehmend dem Diktat einer Industrialisierung der Abläufe und der Strukturen unterworfen.
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