Gesundheitsdaten: Verbraucherschützer mahnen Wearables-Anbieter ab

Ein Großteil (19 von 24) der untersuchten Apps versendet Daten nicht nur an die Server der Anbieter, sondern auch an Drittanbieter – etwa Analyse- und Werbedienste. 16 von 19 Apps übertragen demnach technische Daten bereits an Drittanbieter bevor die Nutzer den Nutzungsbedingungen zugestimmt haben und über den Umgang mit ihren Daten informiert wurden.

Nach Ansicht der Marktwächter ist es fraglich, ob die Datenübertragung an Werbe- und Analyse-Drittanbieter für die Funktionalität einer App nötig ist. Zudem sei der Datenversand für den Nutzer kaum zu erkennen.

Von den Fitness-Apps würen zwar alle die Daten über eine „relativ sichere Verbindung“ übertragen, aber nur zwei der zwölf untersuchten Wearables seien vor ungewollter Standortverfolgung geschützt. Das ermögliche das Erstellen von Bewegungsprofilen, warnen die Marktwächter.

Neun Anbieter wegen Datenschutz-Mängeln abgemahnt

Die Verbraucherschützer monieren zudem, dass die geprüften Anbieter ihre Nutzer häufig darüber im Unklaren lassen, was mit den gesammelten Daten passiert. Drei Anbieter stellen demnach ihre Datenschutzhinweise nur in englischer Sprache bereit und nur zwei informierten überhaupt über die besondere Sensibilität der erhobenen Gesundheitsdaten.

Lediglich ein Anbieter holt demnach eine separate Einwilligung für die Verarbeitung der Gesundheitsdaten von den Nutzern ein. Kritisch sei zudem, dass sechs Anbieter sich die Möglichkeit einräumen, Änderungen in den Datenschutzerklärungen jederzeit und ohne Nutzer zu informieren vornehmen zu können.

Fünf behalten sich demnach sogar vor, die personenbezogen Daten ihrer Nutzer bei Fusion oder Übernahme durch andere Unternehmen weiterzugeben. Die Marktwächter haben „wegen dieser und anderer Punkte“ insgesamt neun Anbieter  – darunter auch Apple – abgemahnt. (jb)

Foto: Shutterstock

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