Gesundheitsleistungen: Kassenpatienten mussten tiefer in die Tasche greifen

Kassenpatienten haben im vergangenen Jahr insgesamt etwas mehr für Gesundheitsleistungen aus eigener Tasche dazu bezahlt. Die Zuzahlungen stiegen im Vergleich zu 2017 um rund 100 Millionen Euro auf 4,2 Milliarden Euro, wie es in einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Frage der Linke-Fraktion hieß.

Der ewige Kreislauf: Kassenpatienten mussten für Zuzahlungen wieder tiefer in die eigene Tasche greifen.

Der Großteil entfiel mit 2,25 Milliarden Euro weiter auf Arzneimittel und Verbandmaterial. Für Heil- und Hilfsmittel zahlten Versicherte den vorläufigen Zahlen zufolge 934 Millionen Euro dazu, für Krankenhausbehandlungen 694 Millionen Euro. Der „Tagesspiegel“ (Mittwoch) hatte zuerst über die Zahlen berichtet.

Linke-Gesundheitspolitiker Achim Kessler forderte eine Abschaffung der Zuzahlungen. Sie bestraften diejenigen, die krank seien und einer ärztlichen Verordnung Folge leisteten.

Auch die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, kritisierte: „Es darf nicht sein, dass Versicherte durch immer mehr Zuzahlungen an die Grenze der Belastungsfähigkeit gebracht werden.“ Ausgaben für ein neues Hörgerät oder für Zahnersatz sprengten bei vielen älteren Menschen das Budget.

Das Ministerium erläuterte, ein kompletter Wegfall der Zuzahlungen hätte Mehrausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung zur Folge – dies entspräche einer Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags von rund 0,3 Punkten. Im vergangenen Jahr hätten 5,4 Millionen Versicherte von Entlastungsregelungen beim Zusatzbeitrag profitiert. (dpa/AFX)

Foto: Shutterstock

 

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