Stabilität kennzeichnet den Markt für Industrieflächen in Hamburg auch zum Halbjahr 2017. Mieten, Nachfrage und Umsatz befinden sich gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum nahezu auf demselben Niveau. Mit 235.000 Quadratmetern lag der Flächenumsatz lediglich 7,8 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.
„Es sind nach wie vor große Flächengesuche für das Umland und den innerstädtischen Bereich vorhanden, neue Flächen kommen im zweiten Halbjahr auf den Markt und die Projektentwickler sind aufgrund der anhaltenden Nachfrage aktiv“, beschreibt Tobias Heine, stellvertretender Leiter Industrie bei Engel & Völkers Commercial Hamburg, die Situation. Demzufolge erwartet er auch für das Gesamtjahr 2017 einen Flächenumsatz von 550.000 bis 600.000 Quadratmetern.
Knapp die Hälfte der Flächen vermarktet
Im ersten Halbjahr wurden im Hamburger Osten (32 Prozent) und dem Umland-Ost (15 Prozent) knapp die Hälfte aller Flächen vermarktet. Damit sind diese Lagen erstmals wieder stärker als das Umland Süd. „Das kommt zwar immer noch auf einen Anteil von 25 Prozent, dort, insbesondere in Rade, ist mittlerweile jedoch ein deutlicher Angebotsrückgang verfügbarer Flächen festzustellen“, erläutert Heine. In der aktuellen Situation gäbe es in der Hansestadt zwar den einen oder anderen Engpass, jedoch keinen Flächenmangel. Demnächst werden zwei Neubauentwicklungen von Goodman und von Alpha Industrial im Hafen und in Moorburg mit je 30.000 Quadratmetern realisiert und bringen neues Angebot. Im ersten Halbjahr 2017 entfiel 65 Prozent des Flächenumsatzes auf die Größenklassen über 5.000 Quadratmeter.
Größte Einzelumsätze
Die drei größten Einzelumsätze gehen auf die Apex GmbH (ca. 17.500 Quadratmeter, Umland-Ost), die Staatsoper Hamburg (ca. 17.000 Quadratmeter, Hamburg-Ost) und Transgourmet (ca. 15.000 Quadratmeter, HamburgSüd) zurück. Die Branche „Transport, Logistik“ lag mit einem Anteil von 41 Prozent am Flächenumsatz sechs Prozentpunkte vor dem „Handel“. Eine zukünftige, zusätzliche Herausforderung werden die steigenden Ansprüche des Onlinehandels sein, der mit seinen Waren immer näher an die Kunden heran will. „Wir werden uns schon sehr zeitnah mit der Entwicklung von innerstädtischen Immobilienkonzepten und -flächen auseinandersetzen müssen, die die im Umland liegenden Verteilzentren sinnvoll ergänzen“, prognostiziert der Marktexperte. (fm)
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