Investoren haben im Jahr 2012 nach Angaben des Immobilienberaters Jones Lang LaSalle (JLL) bisher rund 18 Prozent weniger in europäische Logistikimmobilien investiert als im Vorjahr. In Deutschland legte das Volumen allerdings deutlich zu.
Den Angaben zufolge wurden im dritten Quartal 2012 auf dem europäischen Transaktionsmarkt für Logistikobjekte rund zwei Milliarden Euro investiert, ein Rückgang um neun Prozent gegenüber dem Vorquartal. Aufgrund der weiterhin eingeschränkten Verfügbarkeit erstklassiger Objekte bewege sich das bis Ende September 2012 investierte Volumen bei 5,6 Milliarden Euro und damit 18 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
„Das Investoreninteresse im Logistik- und Industriebereich bleibt unverändert hoch“, so Tom Waite, European Capital Markets Jones Lang LaSalle. Und weiter: „Allerdings: die Polarisierung der Transaktionsaktivitäten innerhalb Europas bleibt bestehen. Während die großen Kernmärkte wie Deutschland, Großbritannien und Frankreich unvermindert starke Investmentaktivitäten an den Tag legen, Polen, Benelux und Skandinavien zunehmend in den Fokus rücken, zeigen die Schlüsselmärkte Südeuropas wenig Dynamik.“
Dementsprechend kommen Großbritannien (585 Millionen Euro), Deutschland (435 Millionen Euro) und Frankreich (525 Millionen Euro) laut JLL im dritten Quartal auf nahezu 80 Prozent des Marktvolumens.
Für die ersten neun Monate 2012 summiere sich das Transaktionsvolumen in Deutschland auf insgesamt 1,3 Milliarden Euro (plus 42 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum), in Frankreich wurden 810 Millionen Euro (plus 49 Prozent) investiert. Ein starkes Plus sei auch in Polen (plus 77 Prozent auf 150 Millionen Euro) und Russland (plus 40 Prozent auf 260 Millionen Euro) verzeichnet worden, auch auf Basis des verbesserten Angebotes an modernen Flächen. Das höchste Transaktionsvolumen in Europa verbuchte trotz eines Rückgangs von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr Großbritannien mit 2,1 Milliarden Euro.
Das Transaktionsvolumen auf dem europäischen Logistikmarkt wird nach Einschätzung von JLL für das Jahr 2012 aufgrund der geringen Produktverfügbarkeit und da die Investoren aufgrund der gedämpften Wirtschaftsaussichten auf Core Immobilien mit geringem Risiko setzen, unter der zehn Milliarden Euro-Marke bleiben, etwa ein Fünftel unter dem Ergebnis von 2011.
„Bei der Seitwärtsbewegung der Spitzenrendite zwischen dem zweiten und dritten Quartal – nach einem Anstieg zur Jahresmitte um 10 Basispunkte auf 7,50 Prozent wird es auch in 2013 bleiben. Wir erwarten vor dem Hintergrund der Angebotssituation bei weiterhin hohem, gleichzeitig selektivem Investoreninteresse nächstes Jahr keine Änderung“, so Alexandra Tornow, Leiterin EMEA Logistik & Industrial Research Jones Lang LaSalle. Die Fundamentaldaten auf dem europäischen Logistikmarkt blieben aber grundsätzlich vielversprechend. (bk)
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