Der Flächenumsatz an den wichtigsten deutschen Bürostandorten ist nach Angaben von BNP Paribas Real Estate (BNPRE) in 2012 unter den Rekordwert des Vorjahres gesunken, liege aber immer noch auf hohem Niveau. Dies könne 2013 voraussichtlich gehalten werden.
Mit einem Flächenumsatz von knapp 3,25 Millionen Quadratmetern an den neun wichtigsten deutschen Bürostandorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart fiel das Ergebnis 2012 nach Aussage von BNPRE erwartungsgemäß knapp 12 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Der zehnjährige Durchschnitt sei allerdings trotz der Turbulenzen im Euroraum um fast sechs Prozent überboten worden.
„Trotz des erwarteten Rückgangs des Flächenumsatzes haben sich die Büromärkte im abgelaufenen Jahr insgesamt sehr gut geschlagen. Dass das Rekordergebnis des Vorjahres nicht wiederholt werden konnte, war absehbar, insbesondere vor dem Hintergrund der im Jahr 2012 wieder aufgeflammten Schulden- und Eurokrise“, unterstreicht Piotr Bienkowski, Vorsitzender der Geschäftsführung von BNP Paribas Real Estate Deutschland. „Obwohl sich das Wirtschaftswachstum deutlich verlangsamt und sich die Aussichten für die nächsten Monate spürbar eingetrübt haben, liegt der Flächenumsatz mit rund 3,25 Millionen Quadratmetern aber noch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.“ Dies zeige, dass auch die Unternehmen überwiegend nur von einer Wachstumsdelle und nicht von einer erneuten Rezession ausgehen. „Hierfür spricht auch das mit über 900.000 Quadratmetern Flächenumsatz sehr starke vierte Quartal“, so Bienkowski.
Der einzige Standort mit einem deutlichen Umsatzplus ist laut BNPRE Frankfurt, wo rund 519.000 Quadratmeter (plus 21 Prozent) Flächenumsatz registriert worden seien. Auf Vorjahresniveau bewegt sich der Umsatz mit 548.000 Quadratmetern den Angaben zufolge in Berlin. Leichte Rückgänge waren in Düsseldorf mit 346.000 Quadratmetern (minus vier Prozent) und in Leipzig mit 98.000 Quadratmetern (minus fünf Prozent) zu beobachten.
Jeweils rund 19 Prozent weniger Flächenumsatz verzeichneten laut BNPRE Hamburg (435.000 Quadratmeter), Köln (257.000 Quadratmeter) sowie München mit 715.000 Quadratmetern. Trotzdem lag die bayerische Metropole erneut vom Flächenumsatz her an der Spitze aller Standorte. Die stärksten Einbußen mussten Essen mit lediglich 75.000 Quadratmetern minus 30 Prozent) und Stuttgart mit 192.000 Quadratmetern (minus 32 Prozent) hinnehmen. In Stuttgart stelle dies aber trotzdem noch das zweitbeste Ergebnis der letzten zehn Jahre dar.
Flächenangebot weiter deutlich rückläufig
Im Jahresvergleich hat sich das Leerstandsvolumen aller Standorte laut BNPRE deutlich um neun Prozent auf 7,92 Millionen Quadratmeter verringert. „Erwartungsgemäß hat sich vor allem das Angebot an modernen Leerstandsflächen erheblich reduziert. Nur noch knapp 2,32 Millionen Quadratmeter (minus zehn Prozent) weisen diesen Flächenstandard auf. Damit entsprechen nicht einmal mehr 30 Prozent des Gesamtleerstands der von den Mietern bevorzugten Qualität“, erläutert Bienkowski.