Investoren erwerben nach Angaben des Beratungsunternehmens DTZ verstärkt europäische Gewerbeimmobilien. Einen deutlichen Zuwachs verzeichneten in erster Linie Frankreich und Deutschland.
Mit einem Transaktionsvolumen von 27,4 Milliarden Euro habe der europäische Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien den besten Jahresauftakt seit 2008 gezeigt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Investments um 14 Prozent. „Die Zahlen zeigen, dass der europäische Investmentmarkt der Wirtschaftskrise widersteht“, sagt Magali Marton, Leiterin von DTZ Research in Europa.
Büroimmobilien weiterhin dominant
Büroinvestments waren im ersten Quartal mit einem Volumen von 12,2 Milliarden Euro die beliebteste Anlageklasse. An zweiter Stelle folgten Einzelhandelsobjekte mit 6,9 Milliarden Euro. „Insbesondere in Großbritannien waren Einzelhandelsimmobilien mit einem Marktanteil von 40 Prozent sehr beliebt“, sagt Marton. Den größten Zuwachs verzeichnete der Industrie- und Logistiksektor: Er erreichte ein Transaktionsvolumen von 3,4 Millarden Euro.
Große Märkte treiben Wachstum an
In Frankreich und Deutschland registrierte DTZ einen Anstieg des Transaktionsvolumens um 67 Prozent beziehungsweise 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In Großbritannien hätten die Transaktionen dagegen um drei Prozent abgenommen. Dennoch sei es das Land, das mit 8,1 Milliarden Euro das höchste Investitionsvolumen verzeichnete. In den drei großen Märkten wurden laut DTZ 64 Prozent des gesamten investierten Kapitals umgesetzt. In den nordeuropäischen Märkten seien die Umsätze um 20 Prozent zurückgegangen gegenüber dem Vorjahresquartal, in Mittel-und Osteuropa sogar um 46 Prozent.
Deutliche Zunahme inländischer Investitionen
Ein deutliches Wachstum gab es im ersten Quartal 2013 laut DTZ bei den Investitionen, die im eigenen Land getätigt wurden. Der Marktanteil sei auf 66 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens geklettert. Dagegen habe sich der Anteil der grenzüberscheitenden Investitionen auf 34 Prozent verringert. Im Vorjahr betrug er noch 46 Prozent. Investoren von außerhalb Europas investierten den Angaben zufolge mehr als fünf Milliarden Euro und steigerten ihre Nettoinvestitionen auf 1,9 Milliarden Euro im ersten Quartal. „Deutschland und das Vereinigte Königreich sind bei außereuropäischen Investoren am beliebtesten“, sagt Marton.
Für das laufende Jahr rechnet DTZ mit einem moderaten Anstieg der Investitionstätigkeit. „Wir erwarten, dass sich das Investitionsvolumen geringfügig auf 123 Milliarden Euro erhöht“, prognostiziert Marton. „Die Beliebtheit des europäischen Investmentmarkts bei ausländischen Investoren ist auch für die südeuropäischen Märkte ein gutes Zeichen. Insbesondere in Spanien und Italien halten ausländische Investoren Ausschau nach interessanten Investitionsmöglichkeiten.“ (bk)
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