Das Volumen der Gewerbeimmobilienkäufe in Deutschland ist nach Angaben von Colliers International im ersten Halbjahr 2012 um 15 Prozent zurückgegangen. Ein Anstieg der Nachfrage wurde allerdings bei Büroimmobilien verzeichnet. Auf dem gewerblichen Investmentmarkt in Deutschland wurde demnach im ersten Halbjahr 2012 ein Transaktionsvolumen von rund 9,4 Milliarden Euro erzielt, 15 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. „Bereits zum Ende des ersten Quartals zeichnete sich ab, dass eine geringere Anzahl von großvolumigen Transaktionen im Vergleich zum vergangenen Jahr ein ausschlaggebender Grund für diesen Rückgang ist“, sagt Andreas Trumpp, Head of Research bei Colliers International, Deutschland. „Während Verkäufe über 100 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2011 ein Volumen von rund 5,2 Milliarden Euro hatten, waren es in diesem Jahr bisher nur rund 3,1 Milliarden Euro.“
In den sechs wichtigsten Investmentzentren (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart) wurden etwa 4,6 Milliarden Euro und damit knapp 49 Prozent des Transaktionsvolumens investiert. Ausländische Investoren hatten nach Angaben von Colliers International einen Anteil von rund 35 Prozent am Transaktionsvolumen (circa 3,3 Milliarden Euro), womit sie ihren Marktanteil im Vorjahresvergleich etwa konstant hielten. Rückläufig sei dagegen mit 23 Prozent der Anteil von Portfolioverkäufen (Vorjahr: 29 Prozent).
Dabei wurde mit rund 4,5 Milliarden Euro knapp die Hälfte des Transaktionsvolumens im ersten Halbjahr 2012 in Büroimmobilien investiert. Dies sind laut Colliers International rund 1,6 Milliarden Euro beziehungsweise 57 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. „Die guten Rahmenbedingungen der vergangenen 18 Monate auf dem Bürovermietungsmarkt hinsichtlich Flächenumsätzen und Leerstandsabbau finden auf dem Investmentmarkt ihren Niederschlag“, kommentiert Trumpp. Zweitbeliebtester Immobilientyp waren Einzelhandelsimmobilien, die im bisherigen Jahresverlauf einen Anteil von knapp 28 Prozent (circa 2,6 Milliarden Euro) am Transaktionsvolumen hatten.
Breite Investorenbasis
Unter den Investoren konnten sich nach Angaben von Colliers International zwei Anlegergruppen absetzen: Offene Immobilienfonds und Spezialfonds, die einen Anteil von 17 Prozent (1,6 Milliarden Euro) am Transaktionsvolumen aufweisen, sowie Investoren mit risikoorientiertem Anlageprofil mit rund 13 Prozent Marktanteil (1,2 Milliarden Euro). Wirklich dominant sei aber keine Branche, da das Mittelfeld von insgesamt sieben meist sicherheitsorientierten Investorengruppen mit Marktanteilen von sieben bis zehn Prozent gebildet werde. (bk)
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