Ausländische Investoren haben ihre Aktivitäten in Deutschland laut JLL in den vergangenen beiden Jahren wieder deutlich erhöht. Insbesondere institutionelles Kapital von Pensionsfonds und Versicherungen sei auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten. In den ersten sechs Monaten hätten ausländische Investoren für rund 3,1 Milliarden Euro deutsche Immobilien gekauft. „Ein höheres Volumen wird durch das limitierte Angebot an geeigneten Produkten begrenzt. Wir gehen aber davon aus, dass sich ausländische Investoren in der zweiten Jahreshälfte abschlussfreudiger zeigen und sich der Anteil dann auf etwa die Hälfte des Transaktionsvolumens einpendeln wird“, so Helge Scheunemann, Leiter Research Jones Lang LaSalle Deutschland.
Der Blick auf die Renditen offenbart laut JLL in fast allen Segmenten Stabilität, lediglich für Büroimmobilien hätten sich die Spitzenrenditen in der Aggregation über alle sieben Hochburgen hinweg um rund 10 Basispunkte auf 4,82 Prozent reduziert. Positiv ist die Wertentwicklung: Nachdem 2011 laut JLL im Schnitt gut fünf Prozent Wertzuwachs generiert werden konnte, werde für 2012 mehr als sechs Prozent erwartet.
Die Büroflächennachfrage steht laut JLL auf einem festem Fundament. Trotz eines leichten Rückgangs der Vermietungsaktivitäten seien rückläufige Leerstände sowie vereinzelte Mietpreisanstiege registriert worden. Das Umsatzvolumen erreichte zum Halbjahr rund 1,42 Millionen Quadratmeter, ein Minus von knapp 14 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2011.
„Bis Jahresende erwarten wir ein Umsatzvolumen von um die drei Millionen Euro, dies entspräche einem Rückgang von zwölf Prozent gegenüber 2011. 2012 läge damit immer noch etwas über dem langjährigem Schnitt. Es ist also kein Einbruch, sondern ein aus meiner Sicht normaler gemäßigter Rückgang, der auch so zu erwarten war“, so Scheunemann. Der Leerstand ist laut JLL in allen Städten weiter leicht rückläufig. Insgesamt ständen aktuell rund 800.000 Quadratmeter weniger leer als noch vor zwölf Monaten, die entsprechende Quote liege bei 9,2 Prozent.
Die insgesamt robuste Verfassung der Nutzermärkte hat nach Aussage von JLL mittlerweile die Projektentwickler wieder aktiviert. Dies sei auch ablesbar an deren Investitionsvolumina in Grundstücke oder zur Sanierung anstehender Bestandsobjekte. Im ersten Halbjahr kamen über alle sieben Hochburgen hinweg rund 411.000 Quadratmeter neue Flächen auf den Markt, ein Plus von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Spitzenmieten für Büroobjekte stiegen im Zwölf-Monatsvergleich laut JLL im Schnitt der sieben Metropolen um drei Prozent. (bk)
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