Gewerbeimmobilien: Internationale Investoren kaufen verstärkt in Europa

Nach Angaben des Beratungsunternehmens CBRE kaufen nichteuropäische Immobilieninvestoren verstärkt Objekte auf dem Alten Kontinent. Insbesondere das Interesse von Käufern aus Asien und dem Nahen Osten sei gestiegen.

 

Nach den aktuellen Research-Ergebnissen von CBRE entfielen im zweiten Quartal 2012 auf nichteuropäische Immobilieninvestoren 25 Prozent des europäischen Marktes. Dies sei der höchste Anteil seit dem zweiten Quartal 2007, der Zeit vor der Finanzkrise. Das Volumen nordamerikanischer Immobilieninvestoren sei dabei nach wie vor hoch. Zudem verzeichnete CBRE im aktuellen Jahr eine deutliche Steigerung der Aktivitäten von Investoren aus Asien, dem Nahen Osten und Lateinamerika, insbesondere im zweiten Quartal 2012.

Die gesamte Immobilieninvestitionstätigkeit ist den Angaben zufolge im zweiten Quartal 2012 leicht auf 24,3 Milliarden Euro gesunken. Das entspreche einem Rückgang von fünf Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2012 und liege neun Prozent unter dem Ergebnis des zweiten Quartals 2011. Dennoch sei der Umfang der grenzüberschreitenden Investitionen höher gewesen, sowohl prozentual mit 46 Prozent des Gesamtumfangs als auch in absoluten Zahlen. Obwohl sich das Niveau der Investmentaktivitäten zwischen den europäischen Ländern leicht erhöht habe, seien die Transaktionen von außereuropäischen Käufern der große Wachstumsmotor bei den grenzüberschreitenden Investitionen gewesen.

Laut CBRE beschränkten sich außereuropäische Immobilieninvestoren auf eine relativ geringe Zahl von Märkten. 62 Prozent der überregionalen Investitionen im ersten Halbjahr 2012 wurden in Großbritannien getätigt, weitere 27 Prozent in Deutschland und Frankreich. Nordamerikanische Anleger hätten ihr Kapital stärker als andere überregionale Käufer gestreut, wobei auf London lediglich 28 Prozent und auf die Märkte in Deutschland, Frankreich, Schweden sowie das übrige Großbritannien die restlichen Investitionen entfallen seien. Die Transaktionen aus Asien seien seit 2011 beständig gestiegen, beschränkten sich aber fast vollständig auf London und Paris, wobei eine kleine Anzahl direkter Investments in anderen europäischen Märkten getätigt wurden.

”Nichteuropäische Immobilienanleger dominieren derzeit die europäischen Märkte. Die zehn größten in der ersten Jahreshälfte 2012 in London getätigten Transaktionen wurden alle von ausländischen Investoren getätigt, neun davon von außerhalb Europas. Überregionale Kapitalanleger haben inzwischen erheblichen Einfluss auf die Preise auf dem europäischen Markt, insbesondere für die nachgefragten Core-Produkte“, sagt Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland.

Trotz der Eurokrise bleiben laut CBRE auch die Kapitalflüsse zwischen den europäischen Ländern nach wie vor hoch. Dabei war Großbritannien das wichtigste Ziel für Transaktionen und auf Deutschland entfiel fast die Hälfte des Gesamtumfangs, was eine starke Tendenz zugunsten so genannter sicherer Häfen belege.

Nicht europäische Kapitalanleger waren laut CBRE an den größten Transaktionen in Europa beteiligt. Im Durchschnitt habe ein Investment von einem in Europa ansässigen, grenzüberschreitenden Kapitalanleger mehr als 56 Millionen Euro betragen, während nichteuropäische Investoren Transaktionen mit einer durchschnittlichen Größe von 79 Millionen Euro tätigten. (bk)

Foto: Shutterstock

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