Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen in 1a-Lagen ist in Deutschland trotz anhaltender Eurokrise nach Angaben des Immobilienberaters Jones Lang LaSalle (JLL) gestiegen. Das mit Abstand höchste Umsatzvolumen verbucht die Hauptstadt.
In seinem Einzelhandelsmarktüberblick bezeichnet JLL das dritte Quartal 2012 als das bisher umsatzstärkste im laufenden Jahr. Mit einem Volumen von rund 159.000 Quadratmetern seien 28.000 Quadratmeter mehr vermittelt worden als im Vorquartal.
Rund 34 Prozent des ermittelten Flächenumsatzes entfallen laut JLL auf die Big 10-Städte. Im Vorquartal habe der entsprechende Wert bei 40 Prozent gelegen. Unter den großen Zehn sei Berlin mit einem Flächenumsatz von 57.000 Quadratmetern nach wie vor das dominierende Expansionsziel. Den zweiten Platz teilen sich Köln und München. Insbesondere Köln habe mit 19.000 Quadratmetern bereits sein Vorjahresgesamtergebnis von 14.000 Quadratmetern übertroffen. Auf Platz drei liegt Stuttgart mit 15.000 Quadratmetern, gefolgt von Hamburg mit 14.000 Quadratmetern. Frankfurt befinde sich mit 11.000 Quadratmetern nach einem schwächeren Jahresstart nun im Aufwind. Düsseldorf und Hannover liegen laut JLL mit 10.000 und 9.000 Quadratmetern noch unter den Erwartungen.
Nachdem das durchschnittliche Wachstum der Spitzenmieten in den 185 wichtigsten deutschen Einkaufsmeilen laut JLL im ersten Halbjahr 2012 mit rund einem Prozent nur etwa halb so hoch ausfiel wie im Vorjahreszeitraum, sei für das zweite Halbjahr 2012 ein ähnlich niedriges Mietwachstum zu erwarten. „Auch für den Kreis der bedeutendsten zehn Einzelhandelsstandorte wird das Mietwachstum im zweiten Halbjahr 2012 im Schnitt unter dem Vorjahreswert liegen, sollte aber mit 1,7 Prozent etwas höher ausfallen als auf Gesamtmarktebene“, kommentiert Doris von Muschwitz, Senior Executive Einzelhandelsvermietung Deutschland bei Jones Lang LaSalle. Allerdings entfalle der Großteil der erwarteten Steigerung auf Berlin, wo die Spitzenmiete voraussichtlich von 240 auf 270 Euro pro Quadratmeter steigen werde. An den übrigen neun großen Standorten würden die Spitzenmieten überwiegend stabil bleiben. (bk)
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