Gewerbeimmobilien: Die Rallye geht weiter

Offensichtlich findet eine Risikoausweitung statt, die sich in erster Linie in einer Diversifizierung des geografischen Fokus manifestiert. Dieses Phänomen lässt sich aber nicht in allen Assetklassen gleichermaßen konstatieren.

Büros und Hotels werden in den Big Seven gekauft, hier liegen die Big-Seven-Anteile am deutschlandweiten Transaktionsvolumen bei 69 Prozent beziehungsweise 63 Prozent.

Investments in Einzelhandels-, Pflege- und Logistikimmobilien finden dagegen auch außerhalb statt – die entsprechenden Anteile liegen bei 82 Prozent, 83 Prozent und 66 Prozent.

Logistikimmobilien gewinnen an Attraktivität

Büroimmobilien waren, sind und bleiben Investors Darling. Das hat Tradition. Rund 10,2 Milliarden Euro flossen in diese Assetklasse (39 Prozent).

Es folgen nicht mehr wie sonst Einzelhandelsimmobilien, die nur noch auf einen Anteil von 19 Prozent kommen: Sie haben ihren angestammten zweiten Platz an Logistikimmobilien verloren.

Vier der fünf größten Transaktionen des Halbjahres waren logistisch genutzte Immobilien(-portfolios) und hievten das in diese Assetklasse investierte Kapital auf über 5,5 Milliarden Euro, gleichbedeutend einem Anteil von 22 Prozent.

Hintergrund dieser Verschiebung sind die aus Sicht der Investoren besseren Ertragsperspektiven für Logistikimmobilien, zumal im Einzelhandel in vielen Märkten ein Ende des Mietpreiswachstums erreicht ist und sich die hohen Preise insofern per se nicht mehr rechtfertigen lassen.

Banken finanzieren Einzelhandel seltener

Diese retailspezifische Zurückhaltung spiegelt sich im Übrigen auch in der Finanzierung wider. Banken sind gegenüber Einzelhandelsimmobilien vorsichtiger geworden.

Die Neugeschäftszahlen der Immobilienfinanzierer weisen demgegenüber ein höheres Volumen an Krediten für Logistik-, Hotel-, Senioren- oder Pflegeimmobilien aus.

Mischgenutzte Immobilien mit Kombinationen von zum Beispiel Büro und Einzelhandel oder Büro und Wohnen machen rund acht Prozent des Transaktionsvolumens aus, Hotels gut sieben Prozent.

Die restlichen fünf Prozent entfallen auf Entwicklungsgrundstücke und Spezialimmobilien, in erster Linie Pflegeimmobilien und Seniorenheime.

Neue Arbeitsplatzkonzepte im Fokus

Auch für die deutschen Büro-Vermietungsmärkte bleibt die Gemengelage insgesamt weiterhin positiv. Im zweiten Quartal haben sich alle zum Jahresauftakt festgestellten Trends und Entwicklungen bestätigt.

Die Zeichen bei den meisten Unternehmen stehen nach wie vor auf Expansion, gepaart mit der Suche nach einer Verbesserung der aktuellen Büroausstattung.

Immer öfter und immer drängender stehen neue Arbeitsplatzkonzepte, die dem Wunsch der Mitarbeiter nach mehr Flexibilität nachkommen, im Vordergrund der Umzugsentscheidungen. Und die aktuell gute wirtschaftliche Lage und die guten Perspektiven befördern diesen Perspektivwechsel in den Unternehmen.

Die Arbeits- und Bürofläche ist dabei nicht mehr nur Kostenfaktor, sondern Teil einer nachhaltigen Strategie zur Mitarbeitermotivation und -gewinnung sowie zur Steigerung der Produktivität.

Seite drei: Anbieter von Co-Working-Flächen expandieren stark

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