Der europäische Gewerbeimmobilienmarkt gestaltet sich derzeit hochgradig dynamisch. Dass diese Entwicklung sich weiter fortsetzt, zeigt eine aktuelle Untersuchung der Investmentvolumina durch den Immobiliendienstleister CBRE.
Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal seien die Investitionsvolumina an den europäischen Märkten für Gewerbeimmobilien im dritten Quartal 2017 um zwölf Prozent auf 66 Milliarden Euro angestiegen.
Dies ist laut CBRE hauptsächlich auf ein deutliches Wachstum im Vereinigten Königreich zurückzuführen, wo das Investitionsvolumen auf 18,4 Milliarden Euro anstieg, ein Plus von 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
„Zurückzuführen ist dieser Anstieg vor allem auf große Einzeltransaktionen im Bürosegment, die auf eine verhältnismäßig niedrige Ausgangsbasis des Investmentmarktes nach dem Brexit-Referendum im vergangenen Jahr folgten“, erklärt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE.
So sei das Investmentvolumen im Vereinigten Königreich in den letzten zwölf Monaten lediglich um ein Prozent auf 70,8 Milliarden Euro gestiegen.
Boom in Südeuropa, Rückgang in Frankreich
In Deutschland wurde laut CBRE im selben Zeitraum hingegen ein Anstieg des Investitionsvolumens um immerhin 19 Prozent auf 58,9 Milliarden Euro verzeichnet.
Noch höhere Wachstumsraten der jeweiligen Investmentmärkte seien in den letzten zwölf Monaten beispielsweise in den Niederlanden (30 Prozent), Italien (33 Prozent) und Spanien (99 Prozent) verbucht worden.
Im Gegensatz dazu habe Frankreich derzeit mit einem Rückgang der Investmentaktivität am Gewerbeimmobilienmarkt zu kämpfen. So sei diese um zehn Prozent zurückgegangen.
Logistiksektor führt Markt an
„Mit einem Anstieg um 73 Prozent auf 40,9 Milliarden Euro in den vergangenen zwölf Monaten wies speziell die Assetklasse der Industrie- und Logistikimmobilien ein deutliches Wachstum auf,“ sagt Linsin.
Auch die Assetklassen Hotel (plus 17 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro) und Büro (plus zwölf Prozent auf 120,2 Milliarden Euro) wiesen eine Steigerung im zweistelligen Prozentbereich auf.
Einzig der Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien in Europa sei zurückgegangen, in den vergangenen zwölf Monaten um sechs Prozent auf 51,9 Milliarden Euro.
Für das vierte Quartal erwartet Linsin eine Fortsetzung der Dynamik an den Core-Märkten Deutschland, Frankreich und Niederlande und eine weitere wirtschaftliche Erholung Südeuropas. Somit sei mit einer Jahresendrallye zu rechnen. (bm)
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