Gewerbeimmobilien: Hamburg mit deutlichem Umsatzplus

„Rund 46 Prozent des Investmentvolumens entfallen auf die großen deutschen Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München, die in der Summe 20 Prozent weniger Umsatz verzeichneten als im Vorjahr. Vor allem die großen Städte wie Berlin, Frankfurt und München mussten Rückgänge hinnehmen. Hier spiegelt sich einerseits das begrenzte Angebot im großvolumigen Core-Segment wider, andererseits aber auch das deutlich geringere Volumen anteilig eingerechneter Portfoliodeals, wodurch sich der Großteil der Einbußen erklären lässt. Da sich eine Reihe großer Transaktionen in der Vermarktung befinden, werden aber auch die Metropolen im weiteren Jahresverlauf noch zulegen können“, betont Sven Stricker, Head of Investment bei BNP Paribas Real Estate Deutschland.

München verliert, bleibt aber Spitze

Mit einer Milliarde Euro hat sich München im ersten Quartal an die Spitze gesetzt (minus 10 Prozent). Auf Platz zwei folgt etwas überraschend Hamburg, wo der Umsatz um 17 Prozent auf 953 Millionen zugelegt hat. Verantwortlich hierfür ist unter anderem die große Anzahl von mehr als 40 erfassten Verkaufsfällen. Der Start in Berlin fiel mit 762 Millionen Euro (minus 41 Prozent) verhalten aus, da gerade hier noch sehr viele Verkäufe auf der Zielgeraden des letzten Jahres abgeschlossen wurden. Ähnlich verlief der Jahresauftakt in Frankfurt mit 603 Millionen Euro (minus 45 Prozent). Zulegen konnten demgegenüber Düsseldorf mit 280 Millionen Euro (7 Prozent) und Köln mit 197 Millionen Euro (15 Prozent).

Spitzenrenditen stagnieren

„Die im vergangenen Jahr spürbar gesunkenen Spitzenrenditen haben im ersten Quartal 2016 eine Verschnaufpause eingelegt und auf ihrem erreichten Niveau verharrt. Aufgrund des begrenzten Angebots an Premiumobjekten wird der starke Wettbewerb der Investoren aber vermutlich noch zunehmen, sodass die Preise für Top-Objekte im weiteren Jahresverlauf weiter anziehen könnten“, ergänzt Stricker. Am teuersten bleibt München mit einer Nettoanfangsrendite von 3,65 Prozent, gefolgt von Berlin und Hamburg mit jeweils 4,00 Prozent. Die weiteren Ränge belegen Frankfurt mit 4,30 Prozent, Düsseldorf mit 4,35 Prozent und Köln mit 4,45 Prozent.

Transaktionsvolumen von mindestens 45 Milliarden Euro in 2016

„Das erste Quartal fiel etwas besser aus als Ende des letzten Jahres erwartet und deutet auf ein erneut sehr starkes Investmentjahr hin. Dies gilt umso mehr, da sich die entscheidenden Rahmenbedingungen eher noch verbessert haben. Die Entscheidung der EZB, den Leitzins auf Null zu senken, dürfte das Finanzierungsumfeld weiter verbessern, und auch die sehr guten Nutzermärkte mit einem Rekordumsatz an vermieteten Büroflächen im ersten Quartal sprechen für Investments in deutsche Immobilien“, so Bienkowski. Für das zu erwartende Gesamtergebnis spielten zwei Aspekte eine wesentliche Rolle. Dies seien einerseits die weitere Entwicklung des Angebots an großvolumigen Core-Objekten und andererseits das Marktsegment der Portfoliotransaktionen. Da sich eine ganze Reihe größerer Pakete im Markt befinde, werde der Umsatz in diesem Segment in den nächsten Monaten deutlich anziehen. Vor diesem Hintergrund erwartet BNP Paribas Real Estate für 2016 ein Transaktionsvolumen von mindestens 45 Milliarden Euro. Ob erneut die 50-Milliarden-Euro-Schwelle übertroffen werden könne, dürfte sich aber erst in den nächsten zwei Quartalen entscheiden. (fm)

Foto: Shutterstock

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