Das Volumen der Gewerbeimmobilienkäufe in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) ist nach Angaben des Immobilienberaters CB Richard Ellis im zweiten Quartal 2011 um zwölf Prozent gesunken. In Deutschland wurde allerdings ein Anstieg verzeichnet.
Demnach wurden am Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien 25 Milliarden Euro investiert und damit zwölf Prozent weniger als im ersten Quartal 2011. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum mit einem Transaktionsvolumen von 25,7 Milliarden Euro ergibt sich ein Minus von drei Prozent. Die Hauptursache dieses Rückgangs liegt laut CB Richard Ellis (CBRE) in der Reduzierung des Investmentvolumens in Großbritannien, wo der Umsatz im Vergleich zum ersten Quartal 2011 um fast 40 Prozent von 11,4 Milliarden Euro auf 6,8 Milliarden Euro zurückging. Zudem seien die Umsätze in Italien, Spanien und Portugal vor dem Hintergrund staatlicher Sparmaßnahmen und möglicher Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum ebenfalls gesunken.
Die stärksten Anstiege wurden laut CBRE in den wirtschaftlich robusteren Volkswirtschaften erzielt, insbesondere in Nordeuropa. Auch in Deutschland kletterte der Umsatz leicht auf 5,6 Milliarden Euro. Im Fokus der nationalen wie internationalen Investoren standen dabei überwiegend Investments in Einzelhandelsimmobilien. In diesem Segment wurden im zweiten Quartal 2011 insgesamt 2,5 Milliarden Euro umgesetzt.
Die Preise für Core-Immobilien in Europa zogen nach Aussage des Maklerunternehmens weiter an, der CBRE EU-15 All Property Yield Index gab im zweiten Quartal sechs Punkte nach und liegt aktuell bei 5,48 Prozent. Ein Grund für die weiter sinkenden Renditen in Westeuropa liege darin, dass Investoren sich bei der Suche nach Value-add-Objekten verstärkt auf die Region Zentral- und Osteuropa konzentrierten. Dort erreichte das Transaktionsvolumen im zweiten Quartal 2011 einen Wert von 2,6 Milliarden Euro, wovon mehr als 50 Prozent auf den russischen Markt entfielen. Auch die Investitionen in Einzelhandelsimmobilien seien in Zentral- und Osteuropa hoch gewesen, dort lägen die Schwerpunkte der Aktivität in Russland und Polen.
„Nach wie vor ist das Interesse, in Kernmärkte zu investieren, besonders hoch. Das Transaktionsvolumen fiel in diesem Quartal aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten in einigen europäischen Ländern geringer aus. In Deutschland allerdings haben wir mit einem Volumen von 5,6 Milliarden Euro eines der stärksten zweiten Quartale seit 2007 verzeichnet“, kommentiert Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE Deutschland. (bk)
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