Das Transaktionsvolumen auf dem europäischen Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien ist im zweiten Quartal 2010 auf 23,5 Milliarden Euro gestiegen, wie aus der Statistik des internationalen Immobilienberaters CB Richard Ellis (CBRE) hervorgeht. Der Wert liegt um 15 Prozent über dem des Vorquartals, als ein Umsatz von 20,3 Milliarden Euro erreicht wurde.
Damit konnte das Transaktionsvolumen trotz Verunsicherung der Märkte aufgrund von Staatschuldenkrise und dadurch initiierter öffentlicher Sparmaßnahmen vieler europäischer Regierungen weiter gesteigert werden.
Dabei konzentrieren sich Investoren weiterhin auf sogenannte Core-Immobilien in den großen Metropolen. Wegen der weiter zunehmenden Unsicherheit über die öffentliche Verschuldung im zweiten Quartal 2010 nahm die Fokussierung von Investoren auf Premium-Immobilien noch weiter zu. Deutschland, Großbritannien und Frankreich erreichten zusammen einen Marktanteil von 62 Prozent. Dabei konnte Frankreich mit einem Zuwachs von 46 Prozent auf Quartalsbasis den größten Anstieg beim Investitionsvolumen verzeichnen.
Von den insgesamt 27 analysierten Märkten sind die Transaktionsvolumen vor allem in den kleineren europäischen Ländern, unter anderem in Österreich, Irland und der Tschechischen Republik, wenn auch von geringem Niveau aus, deutlich gestiegen. Neben den drei großen Märkten dürfen Polen und die Länder Nordeuropas, insbesondere Schweden, als die interessantesten Märkte für die kommenden Quartale gelten. Hier besteht ein sehr hohes Interesse der Investoren, wenngleich dies sich noch nicht in tatsächlich abgeschlossenen Deals erkennen lässt.
Eine weitere Besonderheit der Investmentaktivität im zweiten Quartal 2010 ist laut CBRE die Zunahme größerer Transaktionen. So ist die 440 Millionen Euro schwere Übernahme des Porta di Roma Shoppingcenters in Italien durch die Allianz Real Estate für rund ein Drittel des gesamten Investitionsvolumens in Italien im zweiten Quartal 2010 verantwortlich.
Ganz besonders haben der Statistik zufolge die großvolumigen Transaktionen in Deutschland zugenommen. Hier wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 13 Transaktionen mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro abgeschlossen. Großbritannien kommt im gleichen Zeitraum auf 25 Transaktionen dieser Größe. (hb)
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