Im ersten Quartal 2012 legten Investoren nach Angaben von Jones Lang LaSalle (JLL) weltweit rund 21 Prozent weniger Kapital in Gewerbeimmobilien an als im Vorjahreszeitraum. Am stabilsten zeigte sich der US-amerikanische Markt.
Nach den finalen Zahlen des Immobilienberaters wurden im ersten Quartal 2012 weltweit 77 Milliarden US-Dollar (58,5 Milliarden Euro) direkt in Gewerbeimmobilien investiert. Dies entspricht einem Rückgang um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Volumen grenzüberschreitende Käufe lag bei 30 Milliarden US-Dollar. Mit 39 Prozent sei der niedrigste Anteil von Cross-Border-Transaktionen seit dem dritten Quartal 2010 notiert worden.
„Trotz des verhaltenen Jahresauftakts 2012 sind wir weiterhin optimistisch und bleiben bei unserer Prognose für das Gesamtjahr von 400 Milliarden US-Dollar. Auch wenn die jüngsten Wirtschaftsindikatoren aus den USA positive Impulse für die globale Immobilienmärkte geben, bleibt dort – wie in der Eurozone – noch viel zu tun“, kommentiert Arthur de Haast, Leiter der International Capital Group von Jones Lang LaSalle. Das Jahr 2012 werde weiterhin dominiert von Reaktionen der Politik auf die anhaltende konjunkturelle Unsicherheit, was globale Investoren mit Interesse beobachten werden.
Im ersten Quartal 2012 blieben die USA laut JLL nach wie vor die global aktivste Kapitalquelle. Kaufaktivitäten von US-Investoren legten um ein Viertel gegenüber dem ersten Quartal 2011 zu. Allerdings hätten sich die meisten Transaktionen auf den Binnenmarkt beschränkt, nur sieben Prozent der getätigten Immobilienkäufe waren grenzüberschreitend. Insgesamt trug das gute Ergebnis in den USA sowie in Kanada laut JLL dazu bei, dass das Transaktionsvolumen der Region Amerika mit 29 Milliarden US-Dollar mit einem Minus von sechs Prozent nur leicht unter dem des Vorjahreszeitraums notierte.
Deutlicher Rückgang in Europa
In Europa, dem Nahen Osten und Afrika (Region EMEA) wurde laut JLL im ersten Quartal 2012 ein Transaktionsvolumen von 28 Milliarden US-Dollar (21,3 Milliarden Euro) verzeichnet, was einem Rückgang von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Gleichzeitig hätte die Region zwei Drittel der weltweiten interregionalen Kapitalflüsse auf sich vereint.
Trotz des europaweiten Rückgangs konnte London laut JLL seine Position als aktivstes globales Investmentziel im 1. Quartal 2012 von Paris zurückerobern. Dies sei auf starke Aktivitäten von Investoren aus dem Nahen Osten am Londoner Markt sowie auf das Ende der günstigen Steuerregelungen in Frankreich zurückzuführen.
Auch der asiatisch-pazifische Raum musste nach Angaben von JLL im ersten Quartal 2012 einen deutlichen Rückgang hinnehmen. Das Transaktionsvolumen sank um 28 Prozent auf 20 Milliarden US-Dollar. Insgesamt 5,7 Milliarden US-Dollar seien aus der Region abgezogen worden, laut JLL hauptsächlich durch globale Kapitalsammelstellen, die Objekte in Japan verkauften.
Weltweit summierten sich Büro-Investments nach Angaben von JLL im ersten Quartal 2012 auf 42 Milliarden US-Dollar und damit auf 54 Prozent des Transaktionsvolumens. Nach stetig wachsenden Anteilen innerhalb der letzten Jahre hätten Einzelhandelstransaktionen mit 15 Milliarden US-Dollar und einem Anteil von 19 Prozent ein vergleichsweise ruhiges Quartal verzeichnet. (bk)
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