Die robuste Konjunktur und die unterstützende Geldpolitik der Zentralbanken beleben die Aktienmärkte. Doch die Transformation der chinesischen Wirtschaft bremst ihr Wachstum und gefährdet so die globale Konjunktur. Gastbeitrag von Carsten Mumm, Donner & Reuschel
Die Rallye an den globalen Aktienmärkten hat nun auch den Dax erfasst. In der vergangenen Woche markierte der deutsche Leitindex sein neues Allzeithoch bei 13.505 Punkten und stieg um 2,63 Prozent.
Bankentitel waren Verlierer im Dax
Der Aufschwung wird vor allem durch eine gewisse Marktbreite getrieben. In der abgelaufenen Handelswoche waren insbesondere die Autobauer gesucht und gehörten zu den stärksten Aktien. Volkswagen stieg um 11,99 Prozent, Daimler um 4,72 Prozent und BMW um 3,81 Prozent.
Aber auch Aktien wie Vonovia, Infineon, Siemens oder BASF konnten überdurchschnittlich zulegen. Bankentitel waren hingegen die Verlierer im Dax und in Europa, nachdem die Inflationsdaten in der Eurozone enttäuschten und die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf 0,364 Prozent fiel.
Die aktuell robuste Konjunktur und die lockere Geldpolitik sind die wesentlichen Treiber dieser Rallye. Während sich die europäischen Einkaufsmanagerindizes weiterhin verbessern und das BIP für das dritte Quartal ein Wachstum von 2,5 Prozent aufweist, begünstigt der derzeitig schwächere Euro die exportorientierten Unternehmen in Europa.
Abkühlung Chinas wäre fatal für Weltwirtschaft
Neben den Konjunkturdaten entwickeln sich auch die Gewinne positiv. So beläuft sich das Gewinnwachstum im Stoxx 600 aktuell bei 2,5 Prozent zum Vorquartal. Im S&P 500 beträgt das Gewinnwachstum 7,17 Prozent zum Vorquartal und bestätigt beziehungsweise rechtfertigt die hohe Bewertung.
Mit Blick auf diese Woche stehen neben den Unternehmensberichten vor allem auch die Konjunkturdaten aus China im Fokus. Das Land befindet sich aktuell in einer Transformationsphase und das zu Lasten des Wachstums. Eine Abkühlung Chinas wäre fatal für die Konjunktur und Weltwirtschaft.
Carsten Mumm ist Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Privatbank Donner & Reuschel
Foto: Donner & Reuschel