GKV: Patienten bekommen oft nicht die passenden Arzneien

Gröhe will – so sehen es Eckpunkte für eine Gesetzesnovelle vor – eine Umsatzschwelle. Erreicht das Mittel diese Schwelle, gilt der ausgehandelte Erstattungspreis rückwirkend. Im Gespräch waren Anfang des Jahres dafür 250 Millionen Euro gewesen. Von Stackelberg forderte, dass der niedrigere Erstattungspreis auf jeden Fall rückwirkend gilt – und zwar unabhängig von Umsatzschwellen und ab dem ersten Tag der Markteinführung.

Kassen beziffern Einsparpotenzial auf 245 Millionen Euro im Jahr 

Der Kassenverband wies auf die enormen Bruttoumsätze mehrerer Arzneimittel in deren erstem Jahr hin: Harvoni gegen Hepatitis C erzielte demnach 783 Millionen Euro, Sovaldi ebenfalls gegen Hepatitis C 495 Millionen und Tecfidera gegen Multiple Sklerose 326 Millionen Euro.

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Insgesamt könnten im Jahr 245 Millionen Euro zusätzlich eingespart werden, wenn rückwirkend ab dem 1. Tag die niedrigeren Erstattungspreise gelten würden, so die Kassen unter Berufung auf den jüngsten Arzneiverordnungsreport. Insgesamt hätten die Beitragszahler durch das AMNOG bisher seit 2012 1,5 Milliarden Euro gespart.

Von Stackelberg kritisierte auch, dass die Erstattungspreise geheim blieben – dies benachteilige andere europäische Länder und Konkurrenten auf Seiten der Pharmaindustrie. Der Chef des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, mahnte, Gröhes AMNOG-Reform dürfe kein „Pharmawunschkonzert“ werden. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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