Die Süddeutsche Krankenversicherung SDK sieht die GKV-Reform kritisch und rechnet mit steigenden Beiträgen, denn die gesetzlichen Krankenkassen dürfen einen eigenen Zusatzbeitrag erheben, dessen Höhe sie selbst festlegen.
Kunden dürften sich über mehr Netto vom Brutto freuen, denn der Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung sinkt von derzeit 15,5 Prozent auf 14,6 Prozent. Der bisherige Sonderbeitrag von 0,9 Prozent entfällt.
Uneinheitliche Zusatzbeiträge drohen
Doch was erst einmal positiv klingt, entpuppe sich auf den zweiten Blick für die langfristige Entwicklung als negativ. Denn gleichzeitig dürfen die gesetzlichen Krankenkassen einen eigenen Zusatzbeitrag erheben, dessen Höhe sie selbst festlegen. Das soll den Wettbewerb ankurbeln.
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„Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen gehen weiter zurück“
Dr. Ralf Kantak, Vorsitzender der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK), warnt: „Nur anfangs wird der sinkende Beitragssatz eine Entlastung für die Bürger bringen, denn den gesetzlichen Kassen droht ein Milliardendefizit. Bereits 2014 erlitten sie dreistellige Millionenverluste. Und die Kosten des Gesundheitssystems steigen weiter. Deshalb müssen die Kassen, wenn sie kostendeckend arbeiten wollen, früher oder später den Zusatzbeitrag wieder einführen – und zwar sehr wahrscheinlich einen über 0,9 Prozent. Ihre Leistungen hingegen werden die gesetzlichen Krankenkassen weiter zurückschrauben. Die Bürger zahlen im Endeffekt drauf. Wer dauerhaft keine Leistungskürzungen hinnehmen will, der sollte gerade jetzt über einen Wechsel in die private Krankenversicherung nachdenken.“
Foto: SDK