Der Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) könnte zu einer Schwächung des Euro führen. Dieser Ansicht ist Adrian Owens, Fondsmanager des Gam Star Global Rates.
„Mario Draghi und die EZB sehen den Euro mittlerweile insbesondere als politisches Instrument, und sie haben ihre Entschlossenheit, das Wachstum zu fördern, sehr deutlich gemacht“, erklärt der Währungsexperte. Den Märkten sei Draghis Ankündigung, „zu tun, was immer nötig ist“, noch gut in Erinnerung.
EZB unter Druck
Für gewöhnlich hätte die Politik wenig Einfluss auf die Entscheidungen der Zentralbank. „Doch zurzeit wird die EZB vor allem von den Peripheriestaaten unter Druck gesetzt, die Dinge in Europa in Bewegung zu bringen“, so Owens. Zugleich verbesserten sich die Bedingungen für einen starken US-Dollar.
Der Fondsmanager erwartet deshalb, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar abwerten wird. Zurzeit blickten die Märkte mit Spannung auf eine mögliche Veränderung der Geldpolitik der EZB. Auf kurze Sicht seien eine weitere Absenkung des Reposatzes um zehn bis fünfzehn Basispunkte und ein negativer Einlagenzins eingepreist.
Stabilisierende Maßnahmen notwendig
Von der Bank of Japan erwartet Owens dagegen momentan weniger. Die Zentralbank zeige sich überzeugt, ihr Inflationsziel zu erreichen. „Allerdings steigt das Risiko, dass Anlagevermögen aus Japan abgezogen wird, was sich negativ auf den Yen auswirken könnte“, schätzt der Fondsmanager. Im Vereinigten Königreich würden die Mitglieder des Monetary Policy Committee nicht müde, die Notwendigkeit stabilisierender Maßnahmen zu betonen. „Dadurch könnte die britische Wirtschaft etwas an Schwung verlieren“, so Owen.
Zurzeit setzt der Manager beim Pfund daher auf eine Abwertung, vor allem gegenüber dem US-Dollar und dem Mexikanischen Peso.
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