Globale Gewerbeimmobilien-Direktinvestitionen belaufen sich nach Angaben der Immobilienberater Jones Lang LaSalle (JLL) im dritten Quartal 2011 auf 99 Milliarden US-Dollar. Das entspricht – trotz der Sorge um Staatsschulden und Konjunktur – einem einem Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Für die ersten neun Monate 2011 lag das Wachstum laut JLL bei 43 Prozent, damit konnten 297 Milliarden US-Dollar notiert werden (Vorjahreszeitraum: 208 Milliarden US-Dollar). „Die Fundamentaldaten im Gewerbeimmobilienbereich sind relativ stark geblieben, die Anlageklasse Immobilie bekommt im Vergleich zu Aktien und Anleihen zunehmend Aufwind. Gleichzeitig gestaltet sich die Kreditfinanzierung schwieriger als zu Jahresbeginn. Die erwartete Steigerung der Nachfrage nach ‚Sekundär-Produkten‘ ist ausgeblieben, Investoren sind nach wie fokussiert auf Core-Produkte mit hoher Vermietungsquote in spezifischen Märkten. Der Markt bleibt stark stimmungsabhängig. Die vorsichtige Stimmung führt zu Verzögerungen bei Dealabschlüssen und zu Schwankungen beim Transaktionsvolumen von Quartal zu Quartal“, so Arthur de Haast, Leiter der JLL-International Capital Group. Und weiter: „Vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise und der Sorgen um das Wirtschaftswachstum, gehen wir für das Gesamtjahr 2011 von einem Transaktionsvolumen aus, das bis zu zehn Prozent unter unserer ursprünglichen Prognose von 440 Milliarden US-Dollar liegen könnte.“
In Europa bleiben die Transaktionsvolumina laut JLL auf hohem Niveau – trotz zunehmender Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung und um die Staatsverschuldung. 41 Milliarden US-Dollar im dritten Quartal bedeuten ein Plus von 14 Prozent gegenüber den direkt vorangegangenen drei Monaten 2011, gleichzeitig ein Zuwachs von 38 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2010. Einen spürbaren Anstieg verzeichnete Großbritannien, teilweise aufgrund einiger mit Verzögerung zustande gekommener Abschlüsse aus dem zweiten Quartal. Das Investoreninteresse in Deutschland, Frankreich und Skandinavien, die immer noch den Status eines „safe haven“ haben, sowie in Polen und Russland, aufgrund des relativ starken Wirtschaftswachstums, bleibt hoch.
Im asiatisch-pazifischen Raum lag das Transaktionsvolumen im 3. Quartal 2011 den Zahlen der Immobilienberater zufolge bei 20 Milliarden US-Dollar – acht Prozent höher als im zweiten Quartal 2011 und drei Prozent höher als im dritten Quartal 2010. Allein auf dem größten asiatischen Markt Japan wurden demnach 4,7 Milliarden US-Dollar umgesetzt. In China führte der Anstieg um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu einem Quartalsvolumen von 2,8 Milliarden US-Dollar.
Gebremst zeigte sich im dritten Quartal der Markt in der Region Amerika (Nord-, Mittel- und Südamerika). Im Vergleich zum sehr starken zweiten Quartal bedeutet das Volumen von 38 Milliarden US-Dollar ein Minus von 22 Prozent, allerdings ein Anstieg von 60 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2010. (te)
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