Warum Glucose über Ihren Interneterfolg entscheidet

Der Mensch ist denkfaul – nicht weil er zum Müßiggang neigt, sondern weil es für sein Gehirn überlebenswichtig ist, unnötige Denkarbeit zu vermeiden, um Energie zu sparen. Was dies mit Ihrem Interneterfolg zu tun hat? Mehr als Sie glauben.

Die Pradetto-Kolumne

Website: Oliver Pradetto
Oliver Pradetto, blau direkt: „Lassen Sie Ihren Online-Besucher nicht denken!“

Der Mensch wandelt nun seit etwa zehn Millionen Jahren in seiner derzeitigen Form über den Planeten. Verglichen dazu sind rund 30 Jahre Internet nicht mehr als ein Wimpernschlag. Kein Wunder also, dass wir uns hartnäckig an die Lernerfahrungen halten, die uns auf dem Planeten zum Erfolgsmodell gemacht haben. Wenn Sie im Internet Erfolg haben wollen, müssen Sie den wesentlichsten Zusammenhang kennen.

Glucose für das Gehirn

Das wichtigste Erfolgsmodell ist unser vergleichsweise großes Gehirn. Neben allen Vorteilen hat dieses Feature bedauerlicherweise einen enormen Nachteil: Das Gehirn ist zum größten Energieverbraucher in unserem Körper aufgestiegen. Was relativ dramatisch ist: Wenn ihm die Energie ausgeht, funktioniert auch der Rest nicht mehr. Das Gehirn benötigt ständig Glucose um zu funktionieren und uns am Leben zu halten.

Wenn es also in den letzten zehn Millionen Jahren eine sehr nachhaltige Erfahrung gegeben hat, dann die dass wir sterben, wenn uns die Glucose im Hirn ausgeht.

Kein Wunder, dass wir alles vermeiden, was unnötig Glucose verbraucht. Und was verbraucht Glucose im Gehirn? Denken!

Je länger wir denken, aber auch je angestrengter wir denken, desto mehr von dem Kohlehydrat wird verbrannt. Aberwitzigerweise bedeutet dies, dass unser Gehirn dazu neigt seine überlebenswichtigen Ressourcen aufzubrauchen, wenn wir es benutzen. In der Folge benutzen wir es so wenig wie möglich. Menschen sind denkfaul.

Glucose sparen heißt: Wenig nachdenken

Der Drang Glucose zu sparen ist somit fundamental, also versuchen wir unsere Probleme schnell und möglichst denkarm zu lösen. Damit uns dies gut gelingt, hat das Gehirn vor allem eines gelernt: Schätzen.

Schätzen ist schnell. Beim Durchzappen am Fernseher benötigen wir weniger als eine Sekunde um abzuschätzen, ob wir einen Film, eine Doku, eine Sitcom oder etwas anderes erwischt haben. Genauso gut und schnell schätzen wir ab, was wir für eine Webseite vor uns haben: Weniger als drei Sekunden benötigen wir, um abzuschätzen, ob wir auf einer Webpräsenz das Gesuchte finden oder nicht.

Nehmen wir an Sie möchten wissen, was Sie eine Autoversicherung kostet. Sie schauen auf der Webseite eines Versicherungsmaklers nach. In nur drei Sekunden werden Sie entscheiden können, ob Sie den gewünschten Preis sicher oder nur vielleicht erhalten werden.

Sind Sie sicher, weil Ihnen dies durch die Gestaltung bereits auf der Eingangsseite signalisiert wird, lohnt es sich auf der Webseite zu verbleiben, in die entsprechenden Eingabemasken zu springen und das Angebot des Maklers zu prüfen.

Webauftritt: Zentrale Info auf den ersten Blick

Erhalten Sie Ihren Preis nur „vielleicht“, müssen Sie überlegen in welche Menüpunkte Sie springen, müssen Texte lesen und übermäßig viel Glucose in Ihrem Gehirn verbrennen ohne sicher sein zu können, das Gewünschte überhaupt zu erhalten. Doch weil Glucose ein so wertvoller Treibstoff ist, ist es schneller und sparsamer mit einem Klick zurück zu Google zu gehen und den nächsten Anbieter zu scannen.

Für Ihren Onlineerfolg bedeutet dies: Lassen Sie Ihren Online-Besucher nicht denken. Gestalten Sie Ihre Webseite so, dass Ihr Kunde schnellstmöglich erhält, was er sucht und dies in Sekunden erfolgreich einschätzen kann. Lassen Sie Ihren Kunden nicht sinnlos Glucose verschwenden!

Autor Oliver Pradetto ist Kommanditist und Mitbegründer des Maklerpools Blau direkt.

Foto: Anne-Lena Cordts

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