Gold: Anhaltende Inflation beflügelt den Preis des Edelmetalls

Imaru Casanova, VanEck
Foto: Valerie Caviness
Imaru Casanova, VanEck: "Die Wahrscheinlichkeit und die Anzahl der für 2024 erwarteten Zinssenkungen wurden in den ersten Monaten des Jahres deutlich reduziert, und dennoch erreicht Gold immer wieder neue Höchststände. Wir glauben, dass dies auf die erneute Sorge um die Inflation zurückzuführen ist.“

Der geldpolitische Kurs der Fed und die Entwicklung des Goldpreises driften in diesem Jahr auseinander. Die Gründe

Im Jahr 2023 waren die sich ändernden Erwartungen bezüglich des geldpolitischen Kurses der US-Notenbank Fed ein wichtiger Treiber für den Goldpreis, sagt Imaru Casanova, Portfoliomanagerin Gold und Edelmetalle bei VanEck. Gold fand im Allgemeinen Unterstützung, als die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed zunahm und umgekehrt. „In diesem Jahr beginnen wir jedoch, eine Entkopplung zwischen den Erwartungen an den Kurs der Fed und dem Goldpreis zu beobachten“, so die Goldexpertin. „Die Wahrscheinlichkeit und die Anzahl der für 2024 erwarteten Zinssenkungen wurden in den ersten Monaten des Jahres deutlich reduziert, und dennoch erreicht Gold immer wieder neue Höchststände. Wir glauben, dass dies auf die erneute Sorge um die Inflation zurückzuführen ist.“


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Im April zum Beispiel führte ein den Erwartungen entsprechender Arbeitsmarktbericht für März in Kombination mit unerwartet hohen VPI-Zahlen, die einen Anstieg der Inflation in den USA auswiesen (3,5 Prozent im März gegenüber 3,2 Prozent im Februar), dazu, dass die Stimmung der US-Verbraucher stärker als erwartet zurückging und die Inflationserwartungen stiegen. Der vorläufige Verbraucherstimmungsindex der University of Michigan für April ist von 79,4 im Vormonat auf 77,9 gesunken und liegt damit unter der Medianschätzung der Ökonomen von 79. Im weiteren Verlauf des Monats lag das vorläufige annualisierte BIP-Wachstum für das erste Quartal 2024 bei 1,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal und damit deutlich unter den Erwartungen von 2,5 Prozent, während der Kernindex der privaten Konsumausgaben um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr stieg, während die Schätzungen bei 2,7 Prozent gelegen hatten. Anscheinend hat die Verwendung des Wortes “Stagflation” in den Schlagzeilen von Nachrichtenartikeln und Berichten im Laufe des Monats deutlich zugenommen.

Erwartungen eines langsameren Wirtschaftswachstums und einer höheren Inflation stützen in der Regel die Goldpreise. „Ein Rückschlag an den Aktienmärkten, wie wir ihn im April hatten, und die zunehmenden geopolitischen Spannungen auf der Welt bieten weitere Unterstützung, da sich die Anleger Gold als sicheren Hafen und zur Absicherung und Diversifizierung ihres Portfolios zuwenden“, so Casanova.

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