Da der Goldpreis in Euro im Januar einen neuen Rekord für das Monatsende und den Monatsdurchschnitt aufgestellt hat, haben sich die Gewinnmitnahmen der bisherigen Edelmetall-Besitzer auch im Jahr 2024 fortgesetzt.
Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault, kommentiert die Situation: „Die Abflüsse deutscher und anderer westlicher Investoren aus dem Goldmarkt zeigen, dass sowohl die Finanzkrise in China als auch die sich verschärfende Krise im Nahen Osten vorerst als weit entfernte Probleme angesehen werden. Hohe Goldpreise, hohe Zinsen und steigende Aktienmärkte schrecken weiterhin vor neuen Investitionen in Goldbarren ab. Sie laden auch bestehende Besitzer dazu ein, einen Gewinn zu erzielen und ihre Portfolios neu zu ordnen. Chinesische Investoren sehen sich mit der umgekehrten Situation konfrontiert, nur mit einem Immobilien-Crash obendrein. Das treibt die rekordverdächtige Goldnachfrage auf dem wichtigsten Verbrauchermarkt für Gold an. Auch die Zentralbanken stocken ihre Goldreserven weiter auf, während sich die geopolitischen Spannungen verschärfen.“
Die Zahl der Goldkäufer aus Deutschland stieg im neuen Jahr um 12,0 Prozent gegenüber dem 55-Monats-Tief vom Dezember 2023. Die Zahl der Verkäufer sank um 18,9 Prozent gegenüber dem Zwei-Monats-Hoch.
Dies führte zu einem Anstieg des Gold Investor Index Deutschland (GII) um 1,5 Punkte auf 53,1, während der Euro-Goldpreis im Januar um 1,1 Prozent auf fast 1.887 Euro pro Feinunze anstieg. Jeder Indexwert über 50,0 signalisiert, dass es im Laufe des Monats mehr Käufer als Verkäufer gab. Doch selbst nach dem stärksten Anstieg seit August bleibt der GII in der Nähe seines niedrigsten Standes seit der Baisse des Edelmetalls vor einem Jahrzehnt.
Auch die deutschen BullionVault-Kunden haben im vergangenen Monat netto Gold verkauft: Und zwar ein Fünftel der 0,1 prozentigen Liquidation der weltweiten Kundenbasis insgesamt. Damit sank der Gesamtbestand der Kunden, die ihr Gold in einem Tresor ihrer Wahl in London, New York, Singapur, Toronto oder Zürich aufbewahren auf 46,9 Tonnen. Das ist der niedrigste Stand seit fast drei Jahren. Aber: Seit April 2021 ist der Goldbestand der BullionVault-Kunden um 29,6 Prozent in Euro gestiegen.