Gold durchbricht die Schallmauer von 3.000 US-Dollar

Goldbarren
Foto: PantherMedia/ scanrail
Ein Ende des Höhenflugs bei Gold ist nicht absehbar.

Heute ist die Schallmauer von 3000 US-Dollar beim Goldpreis geknackt worden. Tobias Kascha, Deutschland-Geschäftsführer von philoro Edelmetalle, mit einer Bewertung.

Warum entwickelt sich der Goldpreis so stark? Einfach gesprochen: Es spiegelt die aktuelle „Summe aller Ängste“ wider. Das alles dominierende Thema an den Märkten sind die Zollmaßnahmen der US-Regierung gegen Handelspartner.

Zum einen treibt das die Ängste vor einem globalen Handelskrieg, der die Weltwirtschaft belastet. Zum anderen ist es auch die Sorge in den USA selbst, die Inflation mit Zöllen wieder anzuheizen und die US-Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen.

Erschwerend kommen noch unterschiedliche Aussagen von Verantwortlichen hinzu, die zusätzliche Unsicherheit schüren: US-Finanzminister Scott Bessent versicherte, dass eine Rezession nicht unvermeidlich sei. Der Handelsminister Howard Lutnick deutete dagegen an, dass eine Rezession notwendig sein könnte, um politische Ziele zu erreichen.


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Diese Widersprüchlichkeit schürt zusätzliche Unsicherheit; sie drückt sich auch an den Aktienbörsen aus. Wir haben diese Woche eine scharfe Korrektur an den Börsen gesehen. Der DOW JONES Index fiel vier Tage in Folge. Es gibt ernsthafte Bedenken bei Anlegern und Investoren, das ein noch größerer Absturz bevorstehen könnte. Gold wird in diesem Umfeld als sicherer Hafen gesucht. Traditionelle Korrelationen scheinen zudem nur noch bedingt zu greifen.

Was wir heute sehen und auch in der Vergangenheit oft gesehen haben, ist die Beziehung schwacher US-Dollar und starkes Gold. Das ist auch aktuell so.

Geändert hat sich dagegen beispielsweise das Verhältnis zwischen Anleiherenditen und Gold. Normalerweise steigt Gold, und die Renditen der Anleihen fallen. Aktuell sehen wir starke Anleiherenditen – die 10-jährige US-Staatsanleihen notiert mit rund 4,1 Prozent Rendite – und zugleich haben wir einen starken Goldpreis.

Makroökonomische Daten treten eher in den Hintergrund. Gold müsste in einem „normalen“ Umfeld aktuell nachgeben. Das da beispielsweise die Erstanträge bei den Arbeitslosen in den USA in der vergangenen Woche gefallen sind. Auch die US-Erzeugerpreise im Februar gegenüber Januar 2025 sind etwas gesunken. Das spielt aktuell jedoch nur eine untergeordnete Rolle.

Es dominiert die Unsicherheit. Auch an den geopolitischen Fronten zeichnet sich noch keine klare Entspannung ab. Die belastenden Themen des Krieges in der Ukraine und in Gaza bestehen nach wie vor.

Ebenso stehen die Zentralbanken weiter auf der Kaufseite und stützen den Goldpreis. Auch Privatinvestoren greifen aktuell auch im physischen Bereich zu.

In der aktuellen Situation könnte Gold bei einem dynamischen Durchbruch bis 3030 US-Dollar und dann auf 3200 US-Dollar steigen. Sollte der Ausbruch scheitern finden sich kurzfristig Unterstützungen bei 2956 US-Dollar und 2933 US-Dollar.

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