Aus fundamentaler Sicht könnten den Goldkurs nicht nur sinkende US-Wachstumsraten, sondern auch die Sorgen um einen schwächer werdenden Greenback treiben. Der Goldpreis entwickelt sich häufig gegenläufig zum US-Dollar, da Gold in Dollar notiert.
Schwacher US-Dollar
Ein schwacher Dollar stärkt die Kaufkraft der US-Handelspartner, da sie für die gleiche Summe ihrer Landeswährung mehr Dollar bekommen. In US-Dollar notierte Güter werden dadurch relativ günstiger, somit auch Gold. Umgekehrt kann ein starker Dollar den Wert des Edelmetalls durch die sinkende Nachfrage drücken.
Neben dem Dollar gibt es noch einen anderen wichtigen Preisfaktor: das Zinsniveau. Steigen die Zinsen, drückt dies den Goldpreis. Umgekehrt unterstützen fallende Zinsen das Edelmetall.
Fallende Anleiherenditen
Das liegt daran, dass Anleger, die in Gold investieren, keine Zinszahlungen erhalten. Ihnen entgehen somit Zinsen, die sie erhielten, wenn sie in festverzinsliche Wertpapiere investierten. Diese Papiere werden im Vergleich zu Gold bei sinkenden Zinsen unattraktiv. Jüngst gaben fallenden Renditen an den US-Anleihemärkten dem Goldpreis Auftrieb.
Gold wird durch die wachsende Unsicherheit an den Finanzmärkten immer wichtiger. Das gilt vor allem dann, wenn es zu weiteren Korrekturen an den Aktienmärkten kommt, der Greenback nachgibt und die Renditen sinken.
Carlo Alberto De Casa ist Chefanalyst bei Activtrades