Gold: Neue Höchststande – Mining-Gesellschaften bieten weiterhin gute Chancen

Imaru Casanova, VanEck
Foto: Valerie Caviness
Imaru Casanova, VanEck

Goldaktien haben sich im August nicht besser entwickelt als Goldbarren. „Das ist überraschend, wenn man bedenkt, dass Gold neue Höchststände erreicht hat und dass sich die Cashflow-Generierung und die Bewertungen dieser Unternehmen mit Sicherheit verbessert haben“, so Imaru Casanova, Portfoliomanagerin Gold und Edelmetalle bei VanEck. 

„Wir schätzen, dass die Gewinnspannen im August im Durchschnitt des Sektors um etwa 8 Prozent gegenüber Juli gestiegen sind. Dies basiert auf den durchschnittlichen nachhaltigen Gesamtkosten (All-In-Sustaining-Costs) des Sektors von rund 1.400 US-Dollar pro Unze und den durchschnittlichen Spotpreisen für Gold im Juli und August von jeweils 2.392 US-Dollar bzw. 2.470 US-Dollar.“ Auch bei den Unternehmen, die noch nicht in Produktion sind (kleinere Caps), ist der Wert des geschätzten Goldes im Boden mit dem höheren Kassapreis gestiegen, doch ihre Bewertungen waren im Laufe des Monats praktisch unverändert.


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„Dies deutet darauf hin, dass der Markt diese Rekordpreise für Gold noch nicht berücksichtigt. In ihrem jüngsten monatlichen Goldbericht ‚Gold Monthly Statistics‘ schätzt die Scotiabank, dass der Goldpreis, der sich in den Goldminenaktien widerspiegelt, im Durchschnitt einen Abschlag von etwa 23 Prozent auf den aktuellen Spotpreis für Gold aufweist“, so Casanova. Der Bericht der Scotiabank enthält auch historische Daten für eine Reihe von Bewertungskennzahlen für den Sektor, die zeigen, dass die aktuellen Bewertungen auf historischen Tiefstständen liegen. Heute ist die bereinigte Marktkapitalisierung des Scotiabank-Universums im Verhältnis zum Goldpreis pro Unze Goldreserven im Boden so niedrig wie nie zuvor.

„Dennoch ist es heute schwieriger als je zuvor, diese Reserven zu ersetzen, was theoretisch jede Unze wertvoller machen sollte“, schreibt die Goldexpertin. BofA Global Research schätzt, dass die Zahl der neuen Goldfunde stark zurückgegangen ist: von durchschnittlich etwa 18 Funden pro Jahr von 1990-1999 zu nur noch vier Funden in den 2010er Jahren. Das Research-Unternehmen schätzt, dass es von 2020 bis 2023 nur fünf große Goldfunde gegeben hat. Es wird immer schwieriger, große wirtschaftliche Goldvorkommen zu finden.

„Der Goldpreis könnte sich auf dem aktuellen Niveau halten und möglicherweise steigen, wenn das Interesse von westlichen Anlegern, welche die traditionellen Vorteile von Gold suchen, zunimmt. Dies könnte dazu führen, dass den Goldaktien mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird und die Bewertungsmultiplikatoren des Sektors möglicherweise neu bewertet werden, um sie stärker an den Werten aus vorherigen Zeiträumen einer starken Wertentwicklung von Gold auszurichten“, so Casanova.

Westliche Investoren sind noch nicht mit voller Wucht in die Goldmärkte eingestiegen. In den letzten Monaten meldete der World Gold Council jedoch geschätzte positive Mittelzuflüsse in die nordamerikanischen Goldbarren-ETF-Produkte im Juli und August und in die europäischen Produkte seit Mai. Dies ist eine wichtige Umkehrung des anhaltenden Trends der Abflüsse, den die globalen Goldbarren-ETFs seit Mitte 2022 erlebt haben.

„Ist dies die Anfangsphase der Rückkehr der Investitionsnachfrage? Die Schwäche der Aktienmärkte Anfang August und Anfang September ist ein Zeichen für die zunehmende Besorgnis über den Zustand der US-Wirtschaft und das Risiko einer Rezession“, schreibt Casanova. „Anleger, die auf der Suche nach defensiveren, rezessionssicheren Anlagemöglichkeiten oder einfach nur nach einem Zufluchtsort in Zeiten erhöhter Unsicherheit und Volatilität sind, könnten sich endlich dem Goldsektor zuwenden. Die historisch günstigen, finanzstarken Goldminenaktien sollten sich als attraktives Engagement in Gold erweisen.“

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