In einem am 17. Mai im Wall Street Journal veröffentlichen Aufsatz führt Larry Diamond wissenschaftliche Arbeiten an, die sich mit damit befassen, wie sich demokratischer Wandel in Wellenbewegungen vollzieht. Momentan befinden wir uns im dritten Zyklus seit der Demokratisierung in den USA.
Erster Zyklus dauerte noch 114 Jahre
Der erste Zyklus dauerte 114 Jahre, der zweite gerade einmal 32 Jahre. Der aktuelle Zyklus begann vor 45 Jahren. Die Aufwärtsbewegung endete 2006:
Nach drei Jahrzehnten des Fortschritts kam die Entwicklung zum Stehen. Laut Freedom House ist im vergangenen Jahrzehnt ein Sechstel der Demokratien gescheitert, während autokratische Systeme immer repressiver und aggressiver werden.
Diamond interpretiert die derzeitige rückläufige Entwicklung der Demokratie als langsam abnehmende Welle, die zum Untergang der Demokratie führen könnte, wenn die USA keine tatkräftige Führungsrolle zur Unterstützung von Demokratien, zur Bekämpfung von Autokratien und zur Eindämmung des unheilvollen Machtstrebens Russlands und Chinas übernehmen.
Beharrlich auf dem Weg zu einer neuen Hochphase
Langfristzyklen in der Geopolitik und an den Finanzmärkten sind theoretischer Natur und schwer nachzuweisen. Aber jeder, der sich die weltweite Entwicklung seit der Finanzkrise anschaut, sollte die in diesem Artikel beschriebenen Aspekte nachvollziehen können. An der Schwelle zu einem neuen Jahrzehnt könnten sich Anleger mit außerordentlichen Risiken konfrontiert sehen.
Es ist keineswegs zu früh, sich über Gold und Goldaktien, ihre eher traditionelle Funktion als Diversifizierungsbaustein und potenzieller sicherer Hafen sowie eine Positionierung für mögliche Phasen einer Einpreisung von Worst-Case-Szenarien an den Märkten Gedanken zu machen.
Mit ihren aktuellen, historisch niedrigen Bewertungen bergen Goldaktien darüber hinaus vielleicht auch das Potenzial, von jeglicher Phase kurzfristig erhöhter Risiken zu profitieren.
Menschen sollten über ihre Finanzanlagen nachdenken
Da die Menschheit schon immer großes Durchhaltevermögen gezeigt hat, wird nach dem Höhepunkt der vierten Wendezeit die erste Wendezeit der neuen Epoche eine neue Haltung, ein wiedererstandenes Amerika und Chancen auf neues Wachstum mit sich bringen – mit den Worten von Howe und Strauss: eine „neue Hochphase“.
Wir hoffen zwar auf eine weiche Landung, können eine harte Landung jedoch nicht ausschließen. Der Markt geht davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte ein neuer Zinssenkungszyklus einsetzt.
Versicherungen für Häuser, Ehepartner, Boote und Autos sind für die meisten Menschen selbstverständlich – angesichts der harten Landungen in der Vergangenheit ist es nun möglicherweise ratsam, über eine Absicherung der Finanzanlagen nachzudenken.
Die UBS hat ermittelt, dass der Goldpreis in den letzten drei Jahrzehnten in vier der fünf Zeiträume, in denen die Fed die Zinsen senkte, angestiegen ist.
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