Dies handicapt deutsche Aktien, die an der Weltkonjunktur hängen wie der Schäferhund an seinem Frauchen oder Herrchen. Nicht zuletzt haben wir es bei den DAX-Werten zu einem Drittel mit vielen fundamentalen und politisch ungeliebten Fußkranken aus den Branchen Banken, Versicherungen und Versorgern zu tun, die auf absehbare Zeit nicht mehr über das Wasser laufen werden.
Hilfreich ist sicher auch nicht die Abgasaffäre bei VW. Allein schon aufgrund der schieren Größe – der Autokonzern bedient vor allem den Massenmarkt – wird die deutsche Volkswirtschaft heimgesucht. Und zur allgemeinen Moll-Stimmung passen auch die letzten Zahlen des ZEW zur Konjunkturlage und den -erwartungen.
Wahrhaftig haben wir es auf den ersten Blick nicht mit einem Idealszenario für steigende Aktien zu tun. Daher haben auch die großen Vermögensanleger im Spätsommer Tabula Rasa an den Aktienmärkten betrieben.
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Finanzmärkte neu bewertet
Jetzt schätzen sie die Finanzmärkte neu ein. Sie nehmen zur Kenntnis, dass China über ein großes Feuerwerk an Konjunkturprogrammen zukünftig alles, wirklich alles dafür tut, dass der Drache wieder faucht.
Die chinesische Notenbank stellt hierfür den nötigen Brennstoff bereit. Gleichzeitig werden Chinas staatliche Banken ihre hoch verschuldeten Unternehmen nicht fallen lassen. Das wäre volkswirtschaftlicher Selbstmord mit Ansage.
Dies führt sicherlich zu einer gewissen „Zombifizierung“ vieler eigentlich lebloser Unternehmen. Doch lässt die KP in Peking hier Fünfe gerade sein: Die Vermeidung eines Wirtschafts-Crashs hat oberste Priorität, koste es, was es wolle.
Tatsächlich scheint der chinesische Aktienmarkt seinen Boden gefunden zu haben. Die Marke von 3.000 Punkten beim Shanghai Composite ist so etwas wie der Fels von Gibraltar. Darunter geht es offensichtlich nicht. Damit bleibt ein weiterer Vermögensverlust für chinesische Konsumenten aus und die internationalen Anleger können diese Marke als Fallnetz betrachten.
Seite drei: Chinesischer Reissack darf nicht umfallen