Der Abschied von den Zinsen und anhaltende politische Unsicherheit rücken Gold, Silber und Co. weiter in den Vordergrund. Anleger können über Rohstofffonds investieren und profitieren.
Aus Stroh Gold spinnen – so sieht bei den Gebrüdern Grimm Vermögenswachstum mittels Rohstoffen aus. Bis heute ist die Magie des Goldes als Inbegriff des Reichtums ungebrochen und Gold und andere Edelmetalle als Kapitalanlage ein großes Thema. Neben Gold als populärstem Edelmetall zählen hierzu klassischerweise Silber, Platin und Palladium. Eine weitere gängige Gruppe von Metallen in der Anlageklasse Rohstoffe sind sogenannte Industriemetalle, oft auch Basismetalle genannt. Diese sind insbesondere Kupfer, Aluminium, Zink, Nickel, Zinn und Blei. Auf diesen Stoffen beruhen zum einen eigene Industriezweige, zum anderen werden sie in zahleichen weiteren Branchen eingesetzt, etwa im Maschinenbau, in der Autoindustrie, in der Bau-, Elektro- und Stahlindustrie und im metallverarbeitenden Gewerbe. Manche bezeichnen auch Edelmetalle, die industriell eingesetzt werden als Industriemetalle.
Energieträger wie Öl, Gas und Kohle bilden die dritte große Gruppe im Rohstoffsegment und Agrarrohstoffe wie Mais, Soja, Kakao und Baumwolle die vierte und abschließende Gruppe.
Rohstoffe als wichtige Portfoliobeimischung
Analysten der Deka bewerten die „Anlageklasse Rohstoffe“ insgesamt nach wie vor als geeignete Beimischung in einem breit gestreuten Portfolio. „Allerdings muss beachtet werden, dass bei Rohstoffanlagen starke Preisschwankungen auftreten können“, benennen sie einen der größten Knackpunkte in diesem Anlagebereich. „Die Entwicklung der Rohstoffpreise wird langfristig vom Zusammenspiel zwischen physischem Angebot und Nachfrage bestimmt. In der kürzeren Frist können viele andere Variablen wie zum Beispiel Marktstimmung oder Positionierung spekulativ orientierter Marktteilnehmer einen Einfluss haben“, erläutern die Marktbeobachter. Seit 2016 bewegten sich die Rohstoffpreise im Großen und Ganzen volatil seitwärts, halten sie fest. Die Produktionskapazitäten hätten ausgereicht, um die moderat steigende weltweite Nachfrage nach Rohstoffen zu bedienen.
Die Zinssenkungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank im vergangenen Jahr hätten zur Stabilisierung der Rohstoffpreise beigetragen, „mehr aber auch nicht“, meinen die Deka-Leute. „Lediglich die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium profitierten von den Zinssenkungen und hoben sich 2019 deutlich von den restlichen Rohstoffbereichen ab.“ Dass sich eine solche Entwicklung im laufenden Jahr wiederholt, glauben die Marktbeobachter nicht – immer unterstellt, dass sich die Weltkonjunktur in den kommenden Quartalen fängt.
Seite zwei: Wohin der Goldpreis sich entwickelt