Warum der Goldpreis kein Beispiel für einen Schweinezyklus ist

Da angesichts des aktuellen Goldpreises nicht mehr in neue Minen investiert wird, wird die Produktion spätestens in zehn Jahren zwangsweise fallen, da dann die Reserven in den derzeitigen Lagerstätten abgebaut sind.

Anfang 2014: Goldpreis etwas erholt

Seit Beginn des Jahres 2014 hat sich der Goldpreis wieder etwas erholt und im Markt mehren sich die Stimmen, die das schwankende Zusammenspiel von Nachfrage und Angebot in der Gold- und Rohstoffindustrie mit einem klassischen Schweinzyklus vergleichen. Allerdings gibt es markante Unterschiede.

Während eine Schweinezucht relativ schnell wieder aufgebaut werden kann, dauert es durchschnittlich acht bis zwölf Jahre vom ersten Bohrloch bis zur Förderung der ersten Unze Gold.

Goldsektor: Langer Atem benötigt

Die Goldproduktion wird also geraume Zeit benötigen, um sich zu erholen. Selbst wenn der Goldpreis in den kommenden beiden Jahren wieder steigen sollte, wird es schwerlich zu massiven Investitionen in den Bau neuer Minen kommen.

Anleger mit einem längerfristigen Horizont könnten diese Entwicklungen nutzen, um nach einem schmerzvollen Jahr wieder schrittweise Positionen aufzubauen, denn es ist wahrscheinlich, dass die Nachfrage nach dem Edelmetall in den kommenden Jahren das kleiner werdende Angebot übersteigen wird.

Dr. Joachim Berlenbach ist Berater für den Earth Exploration Fund UI und für den Earth Gold Fund UI. Er ist Gastdozent für Wirtschaftsgeologie an der Bergakademie Freiberg und gibt regelmässig Vorträge über die Evaluierung von Rohstofffirmen im internationalen CFA Programm.

Foto: Earth Resource Investment Group

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