Goldfonds: Kurzfristig volatil, langfristig chancenreich

Bereits in wenigen Jahren, wenn die Reserven in den heute operierenden Minen abgebaut sein werden, wird es nicht mehr möglich sein, die derzeit jährlich benötigten 80 Millionen Unzen zu produzieren. Oder anders gesagt: Bleibt der Goldpreis so niedrig, spart sich die Goldindustrie kaputt.

Viele Analysten und Anleger schauen bei der Analyse des Goldpreises zuerst mit einer globalen, politischen Perspektive auf das Edelmetall. Interessant ist aber auch ein Bottomup-Ansatz, der den Goldpreis berechnet, den die Minenbranche benötigt, „um im Geschäft zu bleiben“.

2000 erreichte der Goldpreis einen Tiefpunkt

Wir haben dafür seit dem Jahr 2000 für jedes Quartal den durchschnittlichen Break-even-Preis der 14 größten Goldminenfirmen analysiert. Hierbei werden alle Cash-Kosten der Branche betrachtet, dazu gehören natürlich die Kosten für den Bergbau, aber auch Investitions-, Explorations- und Finanzierungskosten sowie allgemeine Kosten.

Abschreibungs- und andere „Nicht Cash“- Kosten bleiben bei dieser Betrachtung sogar außen vor. Aus diesen Berechnungen lassen sich einige Folgerungen ziehen: Im Jahr 2000 erreichte der Goldpreis einen Tiefpunkt von 260 US-Dollar je Unze und lag damit unterhalb des Breakeven-Preises der Goldindustrie.

High Grading führt zu einer Inflation der Produktionskosten

Um Kosten zu senken, wurden damals Explorationsausgaben reduziert und ebenfalls Investitionen in neue Projekte gestoppt. Zusätzlich baute die Industrie Erze mit Goldgehalten ab, die über dem durchschnittlichen Reservengrad der Lagerstätten lagen, das sogenannte High Grading, bei dem die Minenbereiche mit einem höheren Erzgehalt zuerst abgebaut werden.

Diese kurzsichtige Abbaumethode führte dann aber auch zu dem negativen Effekt, dass die durchschnittlichen Goldgehalte in den folgenden Jahren fielen, was eine rasante Kosteninflation in der Industrie zur Folge hatte.

Von 2001 bis 2009 stieg der der Goldpreis relativ gleichmäßig an und lag etwa zehn bis 35 Prozent oberhalb des Breakeven- Preises der Industrie. Diese Marge war notwendig, um die Industrie zu motivieren, in neue Minen zu investieren und abgebaute Produktion zu ersetzen. Die Aktienpreise folgten dem steigenden Goldpreis aufwärts.

Seite drei: Rasanter Anstieg der Gold-ETF-Käufe

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