Kalkuliert man eine Marge von 15 Prozent ein, die notwendig wäre, um Investitionen in neue Projekte zu motivieren und so nachhaltig zu produzieren, benötigt die Goldbranche aktuell einen fairen Preis von mindestens 1.470 US-Dollar je Unze.
Diese Bottom-up-Analyse zur Berechnung eines fairen Goldpreises ist ohne Zweifel lückenhaft und lässt Parameter wie den Effekt von Währungsschwankungen auf den Break-even-Preis außen vor. Trotzdem zeigt die Analyse einige wichtige zukünftige Entwicklungen auf.
Goldpreis zeigt mittelfristig nach oben
Wenn man davon ausgeht, dass die Produktion künftig auf dem heutigen Niveau von etwa 80 Millionen Unzen bleiben wird, um die Nachfrage zu decken, muss der Goldpreis in den kommenden Jahren steigen, um die zu erwartende Kosteninflation zu decken, Investitionen in neue Minen zu ermöglichen und so eine nachhaltige Produktion sicherzustellen.
Ähnlich wie in den Jahren 2001 bis 2009 ist zu erwarten, dass solch ein Anstieg im Goldpreis aufgrund des einsetzenden Hebels die unterliegenden Goldminenaktien unterstützen wird. Der Goldpreis wird zwar kurzfristig weiterhin volatil bleiben, vor allem durch potenzielle weitere Ausflüsse aus den Gold-ETFs, sich mittelfristig aber wohl durch eine weiterhin hohe oder steigende Nachfrage nach oben bewegen.
Aktien werden in diesem Szenario „gehebelt“ sein und sollten den Goldpreis outperformen. Die beste Anlagestrategie könnten daher kleinere Investitionen in dem Sektor sein, um „den Finger auf dem Puls zu halten“ und etwaige Korrekturphasen zu nutzen, um die Positionen aufzubauen. Eine Anlagestrategie, die Bullion und Goldaktien kombiniert, könnte die Volatilität ebenfalls reduzieren.
Autor Dr. Joachim Berlenbach ist promovierter Bergbaugeologe und Gründer der Earth Resource Investment Group.
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