Die Aussichten für den Goldmarkt 2024 sind vielversprechend. Wir erwarten neue Höchststände für das Edelmetall und einen langanhaltenden Bullenmarkt. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Goldpreis einen bemerkenswerten Anstieg. Am 4. Dezember erreichte er ein neues Allzeithoch und kletterte kurzzeitig auf mehr als 2.100 US-Dollar je Feinunze. Ende des Jahres lag die Notierung bei 2.063 US-Dollar – ein Plus von 13,2 Prozent auf Jahressicht.
Seit der Finanzkrise 2007 haben die Zentralbanken ihre Goldreserven kontinuierlich aufgestockt. Auch das trug zu neuen Rekordpreisen 2022 und 2023 bei. Wir gehen davon aus, dass die Zentralbanken von einer restriktiven zu einer eher unterstützenden Geldpolitik übergehen werden. Davon wird in naher Zukunft der Goldpreis profitieren.
Die erwartete Abwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro und dem Britischen Pfund als Folge möglicher Zinssenkungen der US-Notenbank wird dem Goldpreis ebenfalls zugutekommen – schließlich wird das in US-Dollar gehandelte Gold dadurch in den anderen Währungsräumen günstiger. Darüber hinaus verliert der US-Dollar allmählich seinen Status als Weltreservewährung, was den Preis zusätzlich stärkt.
Insgesamt erwarten wir einen Anstieg des Goldpreises bis Ende 2024 um mindestens 20 Prozent. In diesem Fall würde er bei rund 2.475 US-Dollar stehen.
Bergbausektor bietet zusätzliches Renditepotenzial
Die Aktien von Bergbauunternehmen dürften sogar besser abschneiden als die Rohstoffe selbst. Gold- und Silberminenunternehmen bieten europäischen Anlegern daher ebenfalls attraktive Anlagemöglichkeiten.
Der Bergbausektor ist traditionell mit doppelter Hebelwirkung an den Goldpreis gekoppelt. Das heißt: Ein Goldpreisanstieg um 20 Prozent würde für Goldminenaktien einen potenziellen Kurszuwachs um 40 Prozent bedeuten. Bei einer Abwertung des US-Dollar um 10 Prozent gegenüber dem Euro und dem Britischen Pfund ergäbe sich für Euroanleger ein Plus von netto 10 Prozent bei Gold und 30 Prozent bei Bergbauaktien. In einem solchen Szenario wären die Renditen von Minenunternehmen dreimal statt doppelt so hoch.
Goldminen sind historisch betrachtet im Vergleich zu Gold unterbewertet. Dieser Trend könnte sich im kommenden Bullenmarkt umkehren und möglicherweise sogar ins Gegenteil verkehren. Die finanzielle Stabilität der Goldminenunternehmen hat zugenommen. In den letzten zehn Jahren haben sie im Gegensatz zu anderen Sektoren ihre Verschuldung deutlich reduziert. Seit 2021 erwirtschaften Rohstoffunternehmen solide Cashflows.
Attraktivität von Goldminenaktien gestiegen
Ein Grund für die gestiegene Attraktivität von Goldminen ist, dass die Betreiber aktionärsfreundlicher geworden sind und bei neuen kostspieligen Projekten vorsichtiger agieren. Auch die Fusions- und Übernahmeaktivitäten im Bergbausektor haben zugenommen und treiben die Kurse in die Höhe. Diese solide Finanzlage hat es den Goldminenunternehmen ermöglicht, in den letzten zwei Jahren Aktienrückkäufe in Rekordhöhe ohne Fremdfinanzierung durchzuführen. Ein weiterer positiver Trend sind die steigenden Dividenden der Goldminengesellschaften. Wir erwarten, dass sich die kleineren Large Caps und die größeren Mid Caps innerhalb des Sektors besser entwickeln werden als ihre hochkapitalisierten Pendants.
Im Fokus institutioneller Investoren stehen vor allem Unternehmen mit umweltfreundlichen Geschäftspraktiken und Goldminenfonds sowie ETFs mit einer starken Nachhaltigkeitsbilanz. Die ungewöhnlich geringe Korrelation von Goldminenaktien mit dem breiten Aktienmarkt könnte für Anleger, die nach alternativen Renditequellen suchen, äußerst interessant sein und zu starken Kapitalzuflüssen und damit verbundenen Kurssteigerungen führen.
Insgesamt bieten diese positiven Aussichten Anlegern aus unserer Sicht eine besonders günstige Gelegenheit, in den Bergbausektor und insbesondere in Gold- und Silberminenunternehmen einzusteigen.