Unter dem Einfluss der schwächeren Goldnachfrage aus China hat der Goldpreis etwas nachgegeben. Der Anlegerausblick auf die Betreiber von Goldminen gestaltet sich 2014 freundlicher als im Vorjahr.
Gastbeitrag von Steve Land, Franklin Templeton
Der Kassakurs von Gold erreichte Mitte April, als der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine eskalierte, den hohen Stand von 1.328 US-Dollar je Feinunze. Zum Monatsende ging er wieder auf 1.292 US-Dollar zurück, nachdem die Spannungen ein wenig nachgelassen und die Anleger Bedenken wegen der schwächeren Nachfrage aus China, dem weltgrößten Goldkonsumenten des Jahres 2013, geäußert hatten.
Dort wurde allerdings die Lust der Verbraucher auf das edle Metall durch den Konjunkturrückgang und die unter Einschränkungen leidenden Kreditmärkte gedämpft.
Ausblick für Goldmineninvestments
Der Anlegerausblick auf die Betreiber von Goldminen gestaltet sich 2014 freundlicher als im Vorjahr. Trotzdem bleiben die Investoren vorsichtig, was die Anfälligkeit des Marktes für Rückschläge erhöht, wie sich erst im März gezeigt hat.
Zwar haben die Goldpreise wieder angezogen, doch die Minenbetreiber stehen immer noch unter dem Druck, Kosten zu senken und ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen. Unsere Analyse zeigt, dass viele Betreiberfirmen nach wie vor robuste Geschäfte betreiben und sich über attraktive Wachstumschancen und ein gutes Potenzial, Shareholder Value zu generieren, freuen dürfen.
Dies gilt selbst für den Fall, dass die Goldpreise wieder auf ihren 2013 eingetretenen Tiefstand zurückfallen. Die Produzenten sollten sich, wie wir meinen, nicht einfach darauf verlassen, dass die hohen Marktpreise die steigenden Betriebskosten schon kompensieren werden.
Rege Fusions- und Akquisitionsaktivitäten
Unserer Beobachtung nach reagiert die Geschäftsleitung der meisten Goldunternehmen mit einem gesünderen Fokus auf Kosteneindämmung und disziplinierte Investitionen, was deren Hebel in allfälligen Goldpreis-Rallys verbessern könnte. Wir rechnen außerdem weiterhin mit regen Fusions- und Akquisitionsaktivitäten.
Befürchtungen rund um das Wachstum der Schwellenländer 2014 verweisen auf einige Unsicherheiten in den Weltmärkten, die trotz der kontinuierlichen Verbesserung der Wirtschaftslage in vielen Industrieländern anhalten.
Gold spielt weiter eine Rolle zur Absicherung gegen Marktfluktuationen in Reaktion auf wirtschaftliche Herausforderungen ebenso wie auf geopolitische Risiken, wie sich erst zuletzt anhand der Ereignisse in der Ukraine gezeigt hat.
Volatilität der Schwellenmärkte
Angesichts der jüngsten Volatilität der Schwellenmärkte und der Entwicklungstendenzen der Weltwirtschaft könnte Gold vielen Investoren nach wie vor als überzeugende Wertanlage erscheinen. Wir sehen noch erhebliche Risiken auf dem Weg zu einem reibungslosen Wirtschaftsaufschwung, die Investitionen in Gold und andere Edelmetalle über die entsprechenden Aktien durchaus rechtfertigen können.
Unabhängig von der Richtung, die der Goldpreis einschlägt, legen wir den Fokus weiter auf die Suche nach Unternehmen, die wir für optimal positioniert halten, um Shareholder Value zu erzielen – durch die Steigerung der Produktion aus bestehenden Anlagen, Kostensenkungen, die Entwicklung neuer Projekte und vermehrte Explorationstätigkeiten zur Entdeckung neuer Goldvorkommen.
Autor Steve Land ist Portfoliomanager des Franklin Gold and Precious Metals Fund.
Foto: Franklin Templeton