Der Goldpreis setzt seinen Höhenflug fort. Der Kurs für die Feinunze (31,1 Gramm) hat im Tagesverlauf fast 1.350 US-Dollar erreicht. Seit August hat das Edelmetall damit bereits um rund 190 US-Dollar oder 16 Prozent zugelegt.
Allein in den vergangenen beiden Tagen stieg der Goldpreis an den Spotmärkten, an denen es um Geschäft gegen sofortige Kasse und Lieferung geht, um etwa 35 US-Dollar oder 2,6 Prozent. Händler nannten als Hauptgrund für den jüngsten Preisschub die zusätzliche Lockerung der japanischen Geldpolitik und die anhaltende Schwäche des Dollars.
Während viele Experten eine baldige Korrektur erwarten, geht Nico Baumbach, Manager des Hansagold-Fonds der Hamburger Kapitalanlagegesellschaft Hansainvest, davon aus, dass sich der Einstieg weiterhin lohnt. „Die aktuellen Rekordstände sollten Anleger von einem Investment in Gold nicht abhalten. Eine Blasenbildung kann ich, im Gegensatz zu einigen anderen Marktteilnehmern, nicht erkennen“, sagt Baumbach.
Die Goldbestände in den privaten Portfolios seien vom Volumen her immer noch vernachlässigbar. Kurzfristig werde das Edelmetall sicherlich weitere Rekordstände markieren. „Aber auch mittel- und langfristig wird sich der Goldpreis weiter positiv entwickeln“, so Baumbachs Überzeugung.
Anleger sollten jedoch eines nicht vergessen: Gold ist eine volatile Anlageklasse. Rückschläge zwischen zehn und 20 Prozent sind völlig normal. „Ein Anteil von fünf bis zehn Prozent Gold im Portfolio ist aus strategischer Sicht angemessen“, so Baumbach. Stark sicherheitsorientierte Anleger könnten Gold mit rund 15 Prozent auch durchaus etwas höher gewichten. Allerdings gelte wie immer bei der Geldanlage: Man sollte niemals alle Eier in einen Korb legen – auch nicht, wenn er golden ist. (hb)
Foto: Shutterstock