Lediglich 16 Prozent der Unternehmen haben bereits ihren CO2– Ausstoß ermitteln lassen. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie der Gothaer, im Rahmen derer im Januar 2023 rund 1.000 kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland zum Thema Nachhaltigkeit und deren Umsetzung befragt wurden.
Die eigene Überzeugung spielt eine wesentliche Rolle, wenn es um Nachhaltigkeit geht. 41 Prozent der befragen Unternehmen gehen das Thema an, weil es ihnen selber wichtig ist – ein Zuwachs von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei zeigt sich, dass bei kleineren Unternehmen (1 bis 10 Mitarbeitende) mit 57 Prozent die persönliche Haltung eine deutlich größere Rolle spielt als bei größeren Unternehmen (201 bis 500 Mitarbeitende) mit 33 Prozent.
Die Gründe dafür, Nachhaltigkeit im Unternehmen umzusetzen, sind auch strategischer Natur: 31 Prozent der befragten KMU erwarten durch eine nachhaltige Ausrichtung ihres Unternehmens eine höhere Attraktivität bei Kund*innen, 29 Prozent versprechen sich eine Verbesserung des Unternehmensimages.
Einsparmaßnahme sind Thema Nummer Eins
Die Möglichkeit Ressourcen, Emissionen oder Kosten zu sparen, sehen kleine und mittelständische Unternehmen vor allem bei der Energieversorgung: 59 Prozent aller Befragten – mit einem Plus von zwei Prozent zum Vorjahr – achten hier auf Nachhaltigkeit. Auf Platz zwei folgt mit 46 Prozent der umweltbewusste Einkauf von Waren und Dienstleistungen. Deutlich weniger als im Vorjahr setzen die Unternehmen beim Fuhrpark (32 Prozent; 2022: 40 Prozent) auf nachhaltige Mobilität oder sparen bei Dienstreisen ein (31 Prozent, 2022: 34 Prozent).
Knapp jedes dritte Unternehmen (30 Prozent) versucht die Emissionen seiner Gebäude zu reduzieren. Hier zeigen sich große Unterschiede je nach Unternehmensgröße: bei großen Unternehmen sind es 42 Prozent, bei kleinen nur 22 Prozent, die entsprechende Maßnahmen eingeleitet haben.
Nachhaltigkeit? Ja, aber…
Auch wenn die Dringlichkeit der nachhaltigen Transformation in den Unternehmen angekommen ist, gibt es noch eine Reihe von Gründen, die die Umsetzung verhindern: Fast der Hälfte aller befragten Unternehmen (46 Prozent) fehlen die finanziellen Ressourcen, für mehr als ein Drittel (35 Prozent) die nötige Zeit, um nachhaltige Prozesse umzusetzen. 31 Prozent der KMU ist unklar, welche Rolle Nachhaltigkeit für ihr Unternehmen spielt und wo Prozesse nachhaltig optimiert werden könnten.
„Viele Unternehmen sehen die große Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit – aber vielfach fehlt ihnen das Know-how, wie und wo Prozesse nachhaltig ausgerichtet werden können“, sagt Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Allgemeine AG. „Wir bieten umfassende Beratungsleistungen an, und helfen Unternehmen dabei ihren CO2-Ausstoß zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Senkung ihrer Energiekosten und ihrer CO2-Emissionen abzuleiten.“
84 Prozent der Unternehmen kennen ihren CO2–Ausstoß nicht
Dass bei Unternehmen beim Thema CO2-Ausstoß noch immer Luft nach oben ist, zeigt die Gothaer KMU-Studie deutlich: Wie im Vorjahr, haben bislang nur 16 Prozent der KMU ihren CO2-Ausstoß ermitteln lassen – 84 Prozent kennen diesen nicht. „Unser Ziel ist es, dem drängendsten Problem unserer Zeit – dem Klimawandel – gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden entgegenzuwirken. Durch unsere Analyse- und Beratungsleistung über unsere Plattform Econize unterstützen wir Unternehmen aktiv dabei, nachhaltig zukunftsfähig zu werden“, ergänzt Bischof.
Während bei 37 Prozent der befragten Unternehmen – unabhängig von der Kenntnis ihres Ausstoßes – Maßnahmen zur Senkung des CO2-Ausstoßes noch in Planung sind (2022: 40 Prozent) haben 9 Prozent der Unternehmen schon erste Schritte unternommen. Sie setzen vor allem auf die Nutzung von Elektro- und Hybridautos (25 Prozent), reduzieren ihren Stromverbrauch (17 Prozent) oder installieren Photovoltaikanlagen (16 Prozent).